Archiv für den Tag 28. Juli 2014

Ab heute sind wir richtige Pilger

Zu einem richtigen Pilger, der auf einer großen Pilgertour wandert, gehört, dass er von Petrus auch von „Außen“ gereinigt wird. Nach den Wetterprognosen war uns bewusst, dass der Regen uns auf der heutigen Tour begleiten wird. So starteten wir um ca. 8 Uhr mit voller Regenkleidung ausstaffiert. Nieselregen begleiteten uns ca. 1 1/2 Stunden bevor es dann aber richtig regnete. So trotteten bzw. marschierten wir mit leicht geneigtem Haupt auf der am Tag zuvor festgelegten, landschaftlich auch sehr schönen Strecke. Vorab zur Info, die Bilder von der heutigen Strecke fallen spärlicher aus, weil das Regenwetter keine tollen Aufnahmen erlaubte. In der Ortschaft Krensdorf machten wir einen kleinen Abstecher zur Kirche. Leider war die Kirche verschlossen. Wir konnten nur den Innenraum der Kirche durch das verschlossene Eisengittern betrachten. Als wir auf den eigentliche Streckenführung zurück wollten und uns gerade am Navi dazu orientierten, würden wir von zwei Frauen angesprochen, wo wir hin wollten. Beim Stichwort Eisenstadt waren beide Frauen sich einig, dass wir unbedingt den Radweg nach Eisenstadt nehmen sollten. Mit Mühe und Not schafften wir es, den den Frauen zu erklären, dass wir Pilger zu Fuß sind, wir die Strecke mit GPS-Daten aufnehmen wollen und außerdem schöne Wanderwege bevorzugen.
Nachdem wir das von Ihnen angebotene Wasser ablehnten, Werner hatte 2,5 Liter und ich 1,5 Liter bereits im Rucksack, bekamen wir beide je einen Müsliriegel, den wir dann um die Mittagszeit genüßlich verspeisten. Als wir dann in die Nähe von Eisenstadt kamen, besserte sich das Wetter und Eisenstadt begrüßte mit den schönsten Sonnenstrahlen. Wie zwei Gladiatoren marschierten wir Stadteinwärts bis plötzlich jemand sagte, ist das nicht der Herr Engler? Familie Spleis hatte unser schwäbisch gehört und haben mich plötzlich erkannt. Familie Spleis ist ein sehr nettes und sympathisches Ehepaar aus Laupheim und in Laupheim die tragenden Stützen vom Laupheimer Kinder- und Heimatfest (Walter Spleis ist 1. Vorsitzender des Heimatfestausschusses).
Sie machen gerade Urlaub in Ungarn und heute einen Abstecher nach Eisenstadt. Wie Werner eine Anstecknadel vom Martinusweg überreicht, wird als Bild noch beigefügt.
Nach der Besichtigung der Domkirche St. Martin ging es ins Touristenbüro wegen einem Zimmer. Beim Wein-Haus Eva-Maria Wagner konnten wir ein sehr nobles Zimmer beziehen und erbiete zur Begrüßung ein Glas Traminer Spätlese. Dieses Haus dürfte bei den künftigen Pilger auf dem Martinusweg eine gute Adresse sein.
Übrigens, marschiert sind wir heute insgesamt 26,5 Km, wobei die eigentliche Wanderstrecke ca.23 Km lang ist.
Eugen Engler und Werner Redies

Zum Heiligen Martin (2)

Auf seinem Lebensweg kam der Heilige Martin in schwierige, ja lebensbedrohende Situationen. Erstmals als er bei Genua auf einer Insel mit einigen Gefährten zusammenlebte, doch ob seiner strengen Lebensform diese wohl überforderte, so dass sie ihn vergiften wollten. Martin überstand den Anschlag. Jahre später, er war auf dem Weg zu seinen Eltern, um diese für den christlichen Glauben zu gewinnen, da geriet er unter Räuber, einer wollte Martin gerade schon erschlagen, da ein anderer dieser Bande das eben noch verhinderte. Martin wurde auf dem Rücken gefesselt und einer der Räuber musste ihn bewachen. Dieser kam mit Martin ins Gespräch, fragte ihn ob er sich fürchte? Die Antwort des Martin zeigt, wo er eigentlich beheimatet war: Nein, denn Christus ist mit den Bedrängten und Gefangen. Martin erzählte dem Räuber mehr von Christus, so dass dieser ihn schließlich frei ließ und ihn auf den Weg zurückführte, den Martin gekommen war.

Sulpicius Severus, der die Lebensgeschichte des Heiligen noch zu dessen Lebenszeit aufgeschrieben hat, berichtet, dass eben dieser Räuber sich von seinen Kumpanen getrennt hat und als Christ lebte und fortan Gutes getan hat.

Eine Gabe des Geistes Gottes ist die Gottesfurcht, die muss der Heilige in hohem Maße besessen haben, denn wer Gott fürchtet, ihm Ehrfurcht erweist, also Gott stets den Vorrang lässt, der braucht vor nichts und niemand Angst haben. So in Christus verwurzelt werden ist das Ziel aller Pilgerschaft und der Christen Lebensweg. Dies, bei allen täglichen Aufgaben, oder auf dem Pilgerweg bei aller Achtsamkeit auf den richtigen Weg und die Unebenheiten des Weges, nicht aus dem Auge zu verlieren, dazu helfe uns der Heilige Martin.