Archiv für den Tag 4. August 2014
Die Tour am 4.8.14 nach Krems mit 23 km
Achtung Krems wir kommen -die Tour am 4.8.2014
Das Ziel der heutigen Tour heißt Krems. Bereits gestern buchten wir aus der Adressenliste für Jakobspilger unser Hotel „Zum goldenen Engel“.
Dort, wo die gestrige Tour in Fels am Wagram endete, setzt die heutige Tour (04.08.14) wieder nahtlos mit ca. 23 Km. an. Zunächst ging es durch die Gemeinde Fels am Wagram und dann durch die vielen Rebanlagen, anfangs nur auf geteerten Wegen. Bereits am Ortsrand von Fels am Wagram war Regenkleidung gefordert. Nach sehr kurzer Zeit wurde der Ort Feuersbrunn erreicht. Hier hatte sich das Wetter wieder gedreht, sodass die Regenkleidung wieder in den Rucksack wanderte. Die Kirche war leider geschlossen. Auf jetzt gelenkschonenden Wegen ging es weiter nach Etsdorf. Die Gemeinde zeigte sich von der besten Seite. Die schöne Kirche war offen und die Bäckerei ca. 200 m danach hatte traumhafte Quarktaschen (Quarkplunder) – ein Gedicht. Ein Bild der Bäckerei wird heute bei den Bildern vom Tag dabei sein.
Auf wunderschönen Wegen, teils auf schmalen Pfaden entlang von Bächen ging es weiter. In Brunn im Felde und Gedersdorf konnte man das Innere der Kirche wenigstens durch ein Gitter betrachten. Danach ging es durch tolle Rebanlagen auf einem wirklich sehr schönen Höhenweg nach Krems.
Krems hat eine sehenswerte Innenstadt, das ergab schon der erste Blick, nachher werden wir der Stadt noch mehr Zeit widmen.
Wir hatten unser Hotel nach verschiedenen Aspekten ausgewählt. Preis, WLAN, direkt am Pilgerweg und auch Zentrumsnähe waren uns wichtig.
Das Haus „Zum goldenen Engel“ kann man den Pilgern bestens empfehlen, wenn auch der Preis im oberen Bereich für Pilger liegen dürfte. Es ist einfach ein Unterschied, ob ich eine Herberge (evtl. mit Mehrbettzimmer) oder ein Doppelzimmer in einem guten Gasthaus/Hotel gebucht habe. Auf jeden Fall, wir sind mit unserer Hotelwahl bestens zufrieden.
Nach genau 23 km endete die Strecke vom 4.8.2014
Eugen Engler
Werner Redies
Zum Heiligen Martinus (4)
Der sechzehnte Nachfolger von Martin als Bischof von Tours, Gregor, hat eine bedeutende mittelalterliche Universalgeschichte verfasst, die für alle späteren historischen Berichte Grundlage sein sollte. In diesem Werk wird auch von der Reichsgründung durch den Merowinger Chlodwig berichtet. Dieses Werk Gregors prägt aber ebenso in der Überlieferung das Bild des Bischofs Martin von Tours, ja legt dieses fest.
Bischof Gregor zeichnet kein neues Bild von Martin, vielmehr beruft er sich auf die ihm vorliegenden Zeugnisse und er betont deren hohe Glaubwürdigkeit. Diese Glaubwürdigkeit war für ihn zudem gegeben, da er in den 21 Jahren als Bischof Zeuge von erstaunlichen Begebenheiten in und um die Basilika des Heiligen Martin gewesen ist.
Professor Dr. Martin Heinzelmann, dessen Ausführungen zu „Martin von Tours – Ein Identität stiftender Europapatron“ bei einer Akademietagung, am 10. Oktober 2013, versuche ich in mehreren Teilen zusammenzufassen, betont, dass Bischof Gregor, 200 Jahre nach dem Tod seines Vorgängers, in dieser Distanz die bekannten Nachrichten einzuordnen und ihre heilsgeschichtliche Bedeutung bewerten konnte.
Gregor standen die Auswirkungen des gewaltigen Prestiges des Heiligen ständig vor Augen, nicht nur im Blick auf seine Bischofsstadt, sondern für weite Teile der spätromanischen Welt und Europa. Diese Auswirkungen zeigten sich schon unmittelbar nach dem Tod von Martin, wenn dies zunächst auch noch nicht wahrgenommen wurde.
Martin begibt sich nach seinem militärischen Abschied bei Worms zu Hilarius bei Poitiers, dessen Lehre zur Trinität in der Kirche maßgebend wird. Hilarius verleiht Martin das niederste Kirchenamt, das eines Exorzisten, da Martin für ein anderes nicht zu gewinnen war. Hilarius wird wegen seiner antiarianischen Haltung und seiner Treue zum Konzil von Nicäa verbannt. Martin kehrt zu seinen Eltern zurück und versucht diese zu bekehren, was ihm, wie bereits geschrieben, nur bei seiner Mutter gelingt. Danach kommt auch für Martin eine schwierige Zeit, in der er u.a. Schläge wegen seiner antiarianischen Haltung erdulden muss. Schließlich erfährt er, dass Hilarius aus seiner Verbannung von Kleinasien nach Rom gekommen sei. Er will ihn dort treffen, doch Hilarius ist bereits abgereist, sodass Martin ihm nachfolgt.
Martin gründet ein kleines Kloster, wohl Ligugé. Als Martin für eine Zeit abwesend ist stirbt ein Katechum. Da Martin zurückkehrt geht er allein zu dem Toten in die Zelle, legt sich über ihn und haucht betend ihm den Geist ein. Dies spektakuläre Totenerweckung folgen später noch zwei weitere.
Jahre später verliert Martin einen Teil dieser ihm verliehenen Wunderkraft, da erstmals Christen für die Hinrichtung von Christen verantwortlich sind. Es ging um Priszillian und seine Genossen, einer sektiererischen Gruppe auf der iberischen Halbinsel, welche asketisch ausgerichtet war und u.a. für die Einbeziehung von Frauen in das kirchliche Leben und das Mitnehmen des eucharistischen Brotes in private Haushalte eintrat. Martin hat zwar auf zwei Konzilien für deren Verurteilung gestimmt, doch wendet er sich beim Kaiser vergeblich gegen deren Hinrichtung, da eine große Gruppe spanisch-gallischer Bischöfe diese der weltlichen Justiz überließ. Als darauf hin der Usurpator Magnus Maximus fünf dieser Häretiker hinrichten ließ, bricht Martin, übrigens auch Ambrosius von Mailand, die Gemeinschaft mit zahlreichen Bischöfen ab.
Diese sein Scheitern für das Eintreten des Leben von Priszillian und seiner Gefährten sowie die Wiederaufnahme der Kirchengemeinschaft mit den verantwortlichen Bischöfen sieht Martin als die größte Niederlage seines Lebens an. Seinen engsten Schülern gesteht er dies unter Tränen und fügt hinzu, dass er dies mit dem Verlust eines bedeutenden Teiles, der im verliehenen Wunderkraft bezahlt habe.
1. Teil der Zusammenfassung des Vortrages von Professor Dr. Heinzelmann
Das Weinviertel hat seine Reize – die Tour am 3.8.2014
Nach dem eingebauten Ruhetag am Samstag und der nochmaligen Nächtigung in der Pension Wilma in Starnwörth war das nächste Etappenziel Fels am Wagram mit 22 km eine überschaubare Strecke. Zunächst führt der Weg von Starnwörth wieder ca. 400 m zurück zum ausgeschilderten Jakobsweg. Der Weg führt weiter an der Wagramkante entlang. Der Wagram begleitet die Donau wie ein zweites Ufer und der große Strom prägte im Laufe von Jahrtausenden die Terassenlandschaft der Region. Im Eiszeitalter hat der Strom sein Bett immer weiter nach Süden verlagerte. Die Wagramkante, die etwa 7 km nördlich der Donau in Ost-West-Richtung streicht, begrenzt die fruchtbare Ebene des Tullnerfeldes.
Vorbei an dem dominant stehenden Schloss von Stetteldorf wurde auf die Abzweigung zur Pfarrkirche in Stetteldorf verzichtet, da wir dort durch den Pfarrer bereits eine Führung und einen sehr fundierten geschichtlichen Abriss bekommen haben. Hier möchte ich auf den gestrigen ausführlichen Bericht zur Kirche von Werner Redies verweisen.
Vorbei an vielen Weinstöcken führt der Weg dann bei Absberg ein gewisses Stück entlang der Straße und dann bei Königsbrunn auf die Hangkante, was im weiteren Streckenverlauf immer wieder schöne Aussichten bescherte.
Schön war an dieser Strecke auch, dass viele Kirchen offen waren. Ob dies am Sonntag lag?
In Kirchberg am Wagram war jedenfalls wieder eine wunderschöne Kirche zu besichtigen. Hier waren bereits ca. 13,5 km erreicht und die letzten rund 6,5 km nach Fels ließen sich schnell bewältigen. Diese Strecke hatte alles zu bieten, von der Strecke entlang der Straße bis zu den gelenkschonenden Wald- und Wiesenwegen.
Mit genau 22 km am Bahnhof von Fels am Wagram endet die heutige Tour und wird die neue Tour morgen beginnen.
In Krems haben wir wieder ein Hotel mit WLAN gebucht, damit wir wenigstens das eine oder andere Bild veröffentlichen können.
Eugen Engler
Werner Redies