Nach einem grandiosen Frühstück im Gasthaus „Zum goldenen Engel“ starteten wir direkt vor der Haustür noch auf dem „Jakobsweg Weinviertel“. Zunächst ging es Richtung Innenstadt und durch die Fußgängerzone bzw. Einkaufsstraße von Krems. So manches Café hat uns angelacht gleich zu Beginn eine kleine Kaffee- oder Eispause einzulegen. Ein schönes Eis hatten wir uns am Vorabend schon gegönnt und so machten wir nur eine kleine Gebetspause in der Spitalkirche, die Jakobus dem Älteren gewidmet ist. Mit flottem Schritt ging es dann stadtauswärts und wir gelangten über die große Donaubrücke nach Mautern. Dort hört der „Jakobsweg Weinviertel“ auf bzw. vereinigt er sich mit dem Österreichischen Jakobsweg der auch über Wien, Purkersdorf usw. kommt. Ab jetzt heißt die Beschilderung Österreichischer Jakobsweg. Es standen nun zwei Varianten beim weiteren Weg zur Diskussion.
Entweder entlang der Donau auf dem Radweg (ohne große Steigungen) oder über Maria Langegg was bedeutet, dass ein Höhenanstieg von 200 m Meereshöhe auf über 630 m zu bewältigen war. In der Kirche St. Stephan in Mautern baten wir den Heiligen Martinus uns auf den für ihn richtigen Weg zu führen. Nach weiteren 2 km war die Entscheidung getroffen, wir hatten den Abzweig für den Radweg übersehen. Am Ende der Ortschaft von Mauternbach ging es dann ganz ordentlich bergauf. Im Navigationssystem konnten wir entnehmen, dass wir auf der ca. 4-stündigen Strecke über 3,5 Stunden nur bergauf gehen. Unterwegs machten wir regelmäßig Trinkpausen und so gelangten wir nach einer Strecke von rund 24,5 km (Werners Navi hatte rund 25,6 und mein Navi nur 23,8 km) den Ort und die Wallfahrtskirche Maria Langegg erreicht. Zunächst besuchten wir die wunderschöne Wallfahrtskirche, die den sieben Heiligen Gründern des Servitenordens geweiht ist und machten eine kurze Führung mit einer der angebotenen Erläuterungstafeln. Nachdem die normale Beherbergungsgaststätte geschlossen hatte gingen wir zum angrenzenden Männerkloster „Maria Heil der Kranken“, das heute von der „Gemeinschaft der Seligpreisungen“ getragen wird. Dort fanden wir ein Schild, dass bis zum 6.8.2014 Urlaub und keine Übernachtung möglich sei. Uns störte dieses Schild nicht und so gingen wir mutig ins Kloster und fanden gleich einen richtigen Ansprechpartner. Er hatte Mitleid mit den zwei abgekämpften Pilgern und er gab uns ein Zimmer, zeigte uns die Kapelle und den Aufenthaltsraum und nahm uns sehr herzlich auf. Kompliment an diese Klostergemeinschaft, der Pater Karl als Priester und vier Laien angehören und die ein sehr sauber geführtes Haus hat, mit einem herrlichen Refektorium. Im Klosterstüberl haben wir ein verständnisvolle und sehr gute Köchin und Pächterin Frau Christine Brandstätter angetroffen. Sie wusste, dass wir im Kloster angekommen waren und hatte noch gewartet, ob wir noch Hunger haben. Kurze Zeit später hätte sie das Klösterstüberl geschlossen. Bei Ihr haben wir Mittagessen und Abendessen gleichzeitig nachgeholt. Einen Einkehrschwung bei ihr lohnt sich immer!
Eugen Engler
Werner Redies
Lieber Herr Redies, lieber Herr Engler, die Bilder des heutigen Tages zeigen, dass ihr der Sonne entgegen pilgert. Der Tagesbericht bestätigt, dass sowohl Seele, als auch Leib bestens versorgt wurden. Wünsche für morgen alles, was Euch gut tut. Liebe Grüße aus Nagold, Veronika Rais-Wehrstein
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Lieber Werner, lieber Herr Engler,
heute habe ich auf dem Weg nach Rottenburg erfahren, dass Sie auf dem Martinusweg und per Blog mit dem Rest der Welt verbunden sind.
Auch ich möchte den Pilgern alles Gute auf ihrem Weg wünschen. Wenn zwei in Ehren ergraute Männer diesen Pilgerweg angehen, ist dies natürlich auch Herausforderung an viele andere. Ob es dann allerdings sogleich der ganze Weg sein muss oder ob es zunächst auch eine kürzere Route im Dekanat Allgäu-Oberschwaben tut, ist noch nicht entschieden.
Dir, lieber Werner, gratuliere ich auch noch nachträglich herzlich zum Priesterjubiläum und anderen Festtagen.
Grüße aus Biberach und Mennisweiler
Günter Brutscher
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Lieber Günter,
von wegen leicht ergraut…. Eugen hat zwar mehr graue Haare als ich, doch sind seine Zellen noch sehr intakt, er pilgert mir davon, sagen zeigen sich bei mir bei einem Sprunggelenk gewisse Schwächen.
In der oberschwäbischen Heimat den Martinusweg pilgern und dabei dem Beispiel des Heiligen noch mehr auf die Spur kommen und zugleich die HeimT noch besser kennen zu lernen ist gewiss kein Schaden. Doch der Heilige Martin kommt aus dem Osten, der in Europa noch wenig integriert ist, das ist für den Frieden, für den er mit seinem Austritt aus dem Heer und sonst immer wieder große Zeichen Gesetz hat, sicher wichtig. Darum ist der Blick und der Schritt manchmal über das Oberland hinaus zu machen.
Herzlichen Dank für alle Gratulation, herzliche Grüße von Eugen Engler und liebe Grüße an Deine Frau und den Rest der Familie, die vielleicht jetzt in der Urlaubszeit mal bei Euch zu Besuch ist.
Werner
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