Archiv für den Monat September 2014

Die Mantelhälfte des Heiligen Martin (30. 10. 2014)

Zur Zeit der fränkischen Könige wurde die Mantelhälfte des Heiligen Martin von Tours am Königshof aufbewahrt. Diese Mantelhälfte die den Frankenkönigen heilig war wurde capella genannt. Capella geht auf das lateinische Wort für Mantel (cappa), beziehungsweise auf die Verkleinerungsform (cap(p)ella zurück. Es war ja nur mehr ein kleiner, eben halber Mantel der dem Soldaten Martin verblieben war.
Die Frankenkönige ließen ihre Untertanen bei dieser Mantelhälfte schwören. Im Laufe der Zeit wurde es dann Brauch, nicht nur dieses Mantelstück, sondern auch dessen Aufbewahrungsraum als capella zu bezeichnen.
Es muss sehr oft von diesem Mantelteil gesprochen worden sein und seinem Aufbewahrungsort, um diese Verallgemeinerung und Übertragung des Begriffes auf alle ähnlichen Aufbewahrungsorte von Heiligem zu übertragen.
Etwa ab 600 n.Chr. hatte sich der Begriff so ausgebreitet, dass er für alle kleinen Bet- und Gottesdiensträume verwendet wurde. So zeigen die momentanen Ausgrabungen unter der Sülchenkapelle in Rottenburg ( Landkreis Tübingen) eine Holzkirche, die anscheinend, wie die Archeologen sagen, dem 6. Jahrhundert zuzuordnen ist. Das St. Martinspatronat der Rottenburger Pfarrkirche wurde von Sülchen vor vielen Jahrhunderten in die Stadt übertragen. Es ist daher zu vermuten, dass bereits diese nun entdeckte Holzkirche dem Heiligen Martin gewidmet war.
Der Wandel dieses Begriffes und die Entstehung zahlreicher Kapellen und Kirchen mit dem Patronat des Heiligen Martin zeigt, welche Bedeutung der Heilige Martin für die Frankenkönige und ihr Herrschaftsgebiet in Europa hatte.

Werner Redies

Wir sind wieder auf der Martinusweg-Tour – Zeillern nach Wallsee am 30.9.14

Liebe Interessierte und Freunde.
Kurz vor 7 Uhr hat uns Josefa auf den Bahnhof Biberach gebracht. Pünktlich um 7.20 Ihr ging es dann mit dem Zug Richtung Ulm. Über München, Salzburg, Linz sind wir um 13 Ihr in Amstetten angekommen. Mit dem Taxi sind wir dann nach Zeillern gefahren. Der Taxifahrer hat uns aber gleich die wichtigsten Gebäude in Amstetten erklärt. Plötzlich kam ein Grinsen auf sein Gesicht und er erklärte, dass in den beiden Gebäuden links und rechts 40 Gogo-Girls arbeiten. Wir sind aber auf diesen Zug nicht aufgesprungen und hatten nur gedacht, wir sind froh, wenn wir zusammen 40 km Wegstrecke am Tag abarbeiten. Sehr schnell sind wir so in Zeillern angekommen, wo wir die Tour vor 1 1/2 Monaten beendet hatten. Zuerst besuchten wir die Kirche um zu beten und auch unser erstes Martinuslied zu singen. Werner hat mehrere Martinusliedtexte auf sein iPhone kopiert, sodass wir den Text ablesen konnten. Ich dachte, was wohl jetzt der Heilige Martin denkt „na ja, sie haben es ja gut gemeint, es zählt der gute Wille“. Wir haben natürlich den Heiligen Martin eindringlich um Unterstützung und vor allem um Beistand für den zuletzt verletzten und zwischenzeitlich geheilten Fuß von Werner gebeten. Bei unserer letzten Testtour von Ochsenhausen über Biberach nach Aßmannshardt mit etwas über 30 km gab es kein Problem. Wenn der Heilige Martin es dann auch noch schafft, dass ein GV i.R. auch von einem ehemaligen Mitarbeiter einen Ratschlag annimmt, sind die Aussichten optimal. Nach dem Besuch der Kirche ging es an unserem letzten Übernachtungsquartier vorbei Richtung Wallsee. Nachdem uns am Anfahrtstag für das Pilgern nur ein halber Tag blieb, hatten wir als erstes Etappenziel Wallsee mit ca. 12 km geplant. Im Vorfeld hatten wir bereits zwei Gasthöfe angeschrieben und dann im Gasthof Gruenling ein Komfort-Doppelzimmer für 33 € reserviert. Im Gasthof Sengstadl Essen wir zu Abend. Bei gutem Wanderwetter marschierten wir ca. 13.30 Uhr los. Da wir uns in diesem Abschnitt noch auf dem Jakobsweg befanden, dachten wir, dass die Navigation relativ einfach ist. Wir mussten aber feststellen, dass an einigen Teilstrecken wir ohne GPS nicht den richtigen Weg gefunden hätten.
Unterwegs haben wir nach rund 21/2 Stunden in einer Bushaltestelle Rast gemacht. Ein etwas älterer Anwohner kam mit seinem Rolator und hat mit uns geplaudert. Von dort ging es auf die letzten 2-3 km nach Wallsee. Bei einer Abzweigung hatten wir die Wahlmöglichkeit Jakobsweg oder alternativer Weg über die Pfarrkirche. Wir entschieden uns für den Kirchenweg. In der Kirche in Sindelburg, kaum einen km vor Wallsee, besuchten wir die Kirche und prüften nochmals die Geduld vom Heiligen Martin. Wir stellten dabei fest, dass spätestens, wenn wir den Text der Martinuslieder besser kennen, auch unser Gesang noch einige Optionen der Verbesserung enthält.
Um kurz vor 17 Uhr kamen wir dann im Gasthaus Grünling an, das leider heute Ruhetag hat und somit die Küche geschlossen ist. Der Wirt hat uns aber sehr herzlich aufgenommen und uns gleich einen gespritzten Most als Stärkung eingeschenkt.
Werners Fuß hat die erste Tour bergauf und bergab ohne Probleme überstanden. Wir freuen uns auf den nächsten Tag und die morgige Tour mit ca. 20 Kilometer.
Eugen Engler und Werner Redies

Wir müssen den Start verschieben

Wir erproben meinen Fuß zunächst auf Martinuswegen in unserer Diözese. Außerdem muss Eugen als Vorstand der Stiftung „Heimat geben Oggelsbeuren“ die Ministerin Öney am 29.09. begrüßen, da die anderen Vorstandsmitglieder aus schwerwiegenden Gründen verhindert sind. So hoffen wir, am 30. 09. starten zu können.
Wir melden uns zum genannten Datum wieder.
Werner Redies und Eugen Engler