Archiv für den Monat Oktober 2014

25.10.2014 – ein netter Zeitungsbericht über unsere Tour

Den Artikel kann man unter folgendem Link ansehen:

http://www.schwaebische.de/region_artikel,-Als-Pioniere-auf-dem-Pilgerweg-_arid,10109351_toid,101.html

Herr Markus Dreher von der Schwäbischen Zeitung hat uns am 24.10.2014 interviewt und diesen Bericht verfasst und dazu zwei Bilder in der Zeitung veröffentlicht.
Herr Dreher hat in meiner Zeit immer sehr gut und sachlich aus dem Gemeinderat Schemmerhofen berichtet .

23.10.2014 – Von San Damiano nach Ochsenhausen

Im Kloster der Franziskanerinnen von Bonlanden hatten wir im neuen Haus San Damiano ein herausragendes Quartier und sind Menschen begegnet, die Bekannte und Freunde von uns kannten und Eugen ist einer Freundin, Frau Schosser, begegnet, die wie sich herausstellte, uns ein besonders schönes Zimmer zugewiesen hatte. Um ein solches Zimmer, so stilvoll eingerichtet zu genießen, haben wir uns auch eine längere Nacht als sonst gegönnt, natürlich auch um am nächsten Tag bei Bürgermeister Denzel einen guten Eindruck zu hinterlassen. Nach einem guten Frühstück bei dem uns, wie auch schon beim Abendessen, zwei Damen Gesellschaft leisteten, sind wir zur Klosterkirche und haben Gott um den Segen für den letzten Wegabschnitt gebeten und den Heiligen Martin um sein Geleit, damit wir nicht auf Abwege kommen. Diese Gefahr schien zwar nicht gegeben zu sein, denn die Verantwortlichen des Dekanates Biberach haben den Weg sicher mit Hilfe vieler guter ehrenamtlichen Helfer sehr gut ausgezeichnet. Vielleicht an drei, vier Stellen fehlen Wegzeichen, die Fremden letzte Unsicherheiten nehmen würde. Nach einer knappen Stunde waren wir bereits bei der herrlich gelegenen Bergkapelle über Erolzheim, freilich die schöne Panoramasicht, die man von dort aus bei schönem Wetter hat, war am heutigen Tag nicht gegeben. In der Bergkapelle ist eine besonders schöne Martinusplastik, die Martinus, den Offizier beim Teilen seines Mantels mit dem Bettler zeigt. Nach dem Gruß an die Gottesmutter und noch einen Blick auf das Pilgerquartier, das dort angeboten wird, sind wir über den Bergkamm hinab, Richtung Bechtenrot.
Die kleinen Unsicherheiten bei den Wegzeichen waren für uns, wie gesagt, keine Gefahr, die Gefahr kam von ganz anderer Seite. Wir waren gerade mal zwei, drei Kilometer weiter gepilgert, da kam uns ein Bauer entgegen, es stellte sich heraus, dass er auch Müller von Beruf ist und fragte uns, ob wir auf dem Martinusweg seien? Wir bejahten das. Sofort fragte er, ob wir eine Schnaps wollten. Schneller als ich denken konnte, bejahte dies Eugen und sogleich waren wir in der alten, stillgelegten Mühle. Dort begrüßten wir auch die Frau und den Sohn des Hauses. Bis wir die Dietbruckmühle und das Wasserkraftwerk besichtigt hatten, war Frau Högerle mit zwei Schnäpsen zur Auswahl gekommen. Wir entschieden uns für den Kräuterschnaps, der köstlich war. Bevor wir uns verabschiedeten, wurden noch Abschiedsfotos gefertigt und winkend verabschiedeten wir uns.
Den weiteren Weg nach Ochsenhausen sind wir dem Main-Donau-Bodensee Weg gefolgt, der auch mit den Zeichen des Martinusweges gekennzeichnet ist. Übrigens ein schöner, breiter und angenehm belegter Weg, freilich mit einigen Steigungen. So kamen wir 3,5 Km vor Ochsenhausen auf Schlag zwölf Uhr zur Kapelle in Laubach, dort beteten wir den Engel des Herrn und noch einen Abschnitt aus der Martinusandacht, um dem Heiligen Martin für sein gutes Geleit unseren Dank zu sagen.

In Ochsenhausen wurden wir im herrlichen Rathaus von Bürgermeister Andreas Denzel zusammen mit einigen Freunden, die zu unserer Ankunft nach Ochsenhausen gekommen waren, herzlich empfangen. Eugen kannte den Bürgermeisterkollegen gut, zumal er im Kreistag neben ihm saß. Wir kannten uns aus dem Jahr 2005, damals war ich als Zelebrant beim Georgsritt in dieser historischen kleinen Stadt, die heute Weltunternehmen in ihren Mauern birgt. Natürlich wurden wir sehr gut bewirtet. Beim Gespräch war natürlich zunächst der Blick zurück auf über 1000 Km Martinusweg wichtig, so die Frage, welche Wegabschnitte besonders interessant und schön gewesen seien? Die Stunde war schnell vorbei, der Bürgermeister hatte wieder einen Termin und wir gingen zur Herz Jesu Kapelle. Dort wurden wir schon von einigen Frauen und Männern erwartet, die gekommen waren, um mit uns zum Abschluss Eucharistie zu feiern.
Die Wegstrecke Ochsenhausen – Aßmannshardt waren wir schon vor vier Wochen gelaufen, um zu prüfen, ob meine Sehne der täglichen Belastung von mindestens 25 Km Stand hält. So hat Frau Engler zusammen mit der Schwester von Eugen und mich, Andreas Nick, der aus Rottenburg gekommen im Auto mitgenommen. Bevor es nach Aßmannshardt zu Kaffee und Kuchen ging, war noch ein Abstecher bei Dr. Christoph Funk und seiner Frau Franziska für uns auf dem Programm. Nicht aus medizinischen Gründen haben wir den Besuch abgestattet, denn auf dem Martinusweg erkrankt man nicht psychisch,- wir sind uns nicht auf die Nerven gegangen- eher an den Füßen, sondern aus alter Freundschaft. Zu Hause bei Eugen Engler gab es für uns, Andreas Nick war auch noch dabei, einen köstlichen Apfelkuchen und zum Abendessen ein wunderbares Lachsgericht, die Süßspeise nicht zu vergessen! Zwischendurch haben Andreas Nick, dem wir täglich unsere GPS Daten zur weiteren Bearbeitung zugesandt haben und Eugen Engler, die Computerfreaks fachgesimpelt. Ich habe mit diesem Bericht begonnen, um nicht zu sehr an meiner Unwissenheit in Software-Fragen zu leiden und Frau Engler hat sich um unsere nicht so wohlriechende Wäsche angenommen. Zum Schluss sage ich Eugen Engler ganz besonders herzlichen Dank für die gemeinsame Wegzeit und alle Freundschaft, dann aber auch für das mühevolle tägliche Planen der einzelnen Wegabschnitte, vor allem in den Gebieten, in denen keine Wanderwege existieren.
Zunächst tritt nun eine Pause ein, um im Vorstand des Martinusvereines zu beraten, was nun weiter ansteht und wie der Weg weiter verlaufen soll. In der Diözese Rottenburg-Stuttgart sind die Wege ja ausgezeichnet, diese Wege müssen wir nicht gehen. Leider konnte ich in der letzten Zeit nichts mehr zum Heiligen Martin veröffentlichen, denn die abendliche Weg- und Quartierfindung hat Eugen mehr als ausgelastet, sodass ich mit dem Streckenbericht beschäftigt war und ihm gerade noch Zeit blieb, meinen Bericht gegenzulesen.
Vielleicht kann ich in der kommenden Zeit noch Gedanken zum Heiligen Martin hier veröffentlichen.
Zum Schluss danken wir allen, die uns beim Lesen des Blogs oder sonst mit ihren Gedanken und ihrem Gebet auf dem Martinusweg, den es bis dahin ja nur virtuell gab, begleitet haben.

Werner Redies, Eugen Engler