Archiv für den Tag 3. Oktober 2014

Zur Martinsdarstellung von St. Pantaleon

Nicht sicher bin ich mir, ob dies eine Darstellung des Heiligen Martinus ist. Vom einheimischen Kirchenführer wurde sie uns solche vorgestellt. Egal, ob es nun eine Darstellung des Heiligen Martinus oder des Heiligen Florian ist, mir kam nachfolgende Martinuslegende in den Sinn, wie sie im ‚Dialogus‘ überliefert wird.

„Es gehorchten aber dem heiligen Manne auch die fühllosen Dinge, die Pflanzen und die unvernünftigen Kreaturen. Erstlich die Dinge, so kein Fühlen haben, als Feuer und Wasser; denn da er einst Feuer an einen Tempel hatte gelegt, trug der Wind die Flamme auf das nächste Haus, das bei dem Tempel stund. Da stieg Martinus auf das Dach des Hauses und stellte sich den Flammen entgegen. Alsbald kehrte die Flamme sich um wider die Gewalt des Windes, das anzusehen war, als stritten die Elemente wider einander.“

Das ist Legendensprache, die in Bildern auch geistig-geistliche Vorgänge fasst. Martinus hat den Ungeist seiner Zeit erkannt und sich im Geist des Evangliums mit ihm auseinander gesetzt. So kam es zur Reibung und Auseinandersetzung mit Menschen, die den Götzenbildern ihrer Zeit huldigten.
Durch Reibung entsteht bekanntlich Feuer. Ein Wunder ist es, wie Martinus das Haus vor dem Feuer, das er nebenan an den heidnischen Tempel gelegt hatte, bewahrt hat. In der Begegnung mit Martinus ist das Evangelium, Gottes Wort, brennend heiß, bzw. schärfer wie ein zweischneidiges Schwert. Immer wieder scheint das Wort Gootes durch den Heiligen scharf, bzw. brennend hervor getreten zu sein.
Sich mit dem Ungeist der Zeit auseinander zu setzen, darum ging es Martinus, darum muss es heute in Europa und auf der ganzen Welt gehen. Das scheint mir diese Legend uns sagen zu wollen. Es geht darum, dass Christen in der Öffentlichkeit Farbe bekennen und die Götzen ihrer Zeit erkennen und sich mit diesen geistig auseinander setzen.

Werner Redies

Von St. Pantaleon durch Linz nach Walding/Ottensheim, Rodl

Der Weg bis Linz ist gut zu gehen, jedoch nicht sehr interessant, langweilig waren die 6 km bis ins Zentrum von Linz, danach ging es bergauf zur Martinskirche. Über diese hatten wir bereits berichtet, sie zu besichtigen ist ein „Muss“.
Kurz nach der Martinskirche haben wir den Donausteigweg verlassen, um im Tal, der Donau entlang weiter auf dem Jakobusweg zu pilgern. Das Jakobusweg Zeichen war regelmäßig angebracht, doch der Gehweg hörte plötzlich auf, so mussten wir der stark befahrenen Straße mehre Kilometer entlang gehen. Es waren noch ca. 5 km bis Wilhering, da kam uns ein rotes Auto entgegen und eine freundliche jüngere Dame lud uns ein bei ihr einzusteigen, sie würde uns zum Donausteigweg hinauffahren. Gesagt, getan! Bei der kurzen Fahrt wurde klar, sie hatte wegen uns gewendet und sie hätte uns auch nach Wilhering gefahren. Diesen sehr schönen, aber auch fordernden Weg sind wir dann gepilgert. Wir empfehlen künftig nach der St. Martinskirche nicht zur Donau hinab zu gehen, sondern von dort bergauf zum Donausteigweg bis Wilhering . Freilich ist dieser Weg bei nassem Wetter nicht ungefährlich, doch es ist ein abwechslungsreicher, anspruchsvoller, landschaftlich herrlicher Weg, abgesehen von immer wieder kleinen Strecken, die von Holzrückmaschinen stark beschädigt und vom Regen vermatscht wurden.
In Wilhering gingen wir zur Stiftskirche. Auf dem Weg dorthin kamen wir mit einem Zisterzienser, der schon sein sechzigstes Priesterjubiläum gefeiert hatte über Kirche und Politik, bis zur am Sonntag beginnenden Bischofssynode ins Gespräch, doch wir könnten dieses nicht weiter ausdehnen, einerseits weil wir auf dem Weg zum Gebet waren, dann aber auch weil noch gute drei Kilometer bis zu unserem Quartier anstanden. Nach der Überquerung der Donau mit der Drahtseilbrücke/Fähre hatten wir noch knappe zwei, der insgesamt 32 Kilometer bis zum Rodlhof, unserem heutigen Quartier. Hier fühlen wir uns wohl und Wirt und Wirtin waren uns behilflich, um eine Übernachtungsmöglichkeit für morgen ausfindig zu machen. Eigentlich sollte es keine so große Tour werden, da wir zunächst in Wilhering übernachten wollten. Da dort an diesem Wochenende ein großer Markt stattfindet,,war alles ausgebucht. Eine hilfsbereite Übernachtungswirtin in Wilhering, Jutta Flachs hat uns aber freundlicher Weise mehrere Adressen in der Umgebung vermittelt.