Archiv für den Monat Juli 2015

Das Jahrhundert des Heiligen Martin

Mit diesem Beitrag gebe ich zum Beginn der neuen Pilgeretappe von Schwaigern bei Heilbronn aus, die Eugen Engler und ich weiterführen eine erste Orientierung zum Leben des Heiligen.

Der Heilige Martin lebt im 4. Jahrhundert. Weit reichende politische und kirchliche Entwicklungen, Entscheidungen und Umbrüchen kennzeichnen dieses Zeitalter.

 

Bis gegen Ende des Jahrhunderts funktioniert die Verwaltung des Römischen Reiches noch reibungslos. Die von Sulpicius Severus verfasste Lebensbeschreibung des Heiligen Martin kann sich deshalb rasch verbreiten.

 

Während sich das Christentum ausbreitet, zerfällt die römische Staatsreligion allmählich, ein das Reich einendes Band verliert damit seine Kraft. Im Jahr 313 erhebt Kaiser Konstantin das Christentum zur privilegierten Religion. Politisch driften zunehmend zwei Reiche auseinander: ein römisches West- und ein Ostreich mit der Hauptstadt Byzanz, heute Istambul. Noch funktioniert der geistige Austausch gut, so auch zwischen den römischen Theologen und den asketisch-monastisch denkenden Christen des Ostens. Auf die junge Kirche wirken diese Auseinandersetzungen stimulierend.

 

Erste grundlegende kirchliche Entscheidungen werden 325 auf dem Konzil von Nicäa getroffen. Jedoch führen unklare Formulierungen zu langwierigen innerkirchlichen Auseinandersetzungen in die sich Kaiser Constantius II einmicht. Im Zuge dieser Streitigkeiten verbannt der Kaiser Bischof Hilarius, der dadurch zu einem weltweit anerkannten Kirchenführer wird. Er war der Lehrer des Heiligen Martin. Erst 360 kann Hilarius aus der Verbannung zurückkehren. Martin kommt aus Italien zu ihm zurück.

 

380 erhebt Kaiser Theodosius das Christentum zur Staatsreligion. Der Zerfall des römischen Reiches setzt sich fort, die Zeit der großen Kaiser ist vorbei. Die Regierenden sind teilweise niederer Herkunft, sie bekämpfen und ermorden sich gegenseitig. Andere Volksstämme dringen in das römische Reich ein, es kommt zu Fall.

Das Konzil von Konstantinopel bestätigt 381 den Glauben, für den Hilarius und Martin eingetreten sind.

Die Pioniere sind wieder unterwegs

Am 4. August starten Prälat Werner Redies und Eugen Engler, Bürgermeister aD, wieder als Pioniere auf der neuen Mittelroute des Martinusweges. Ausgangspunkt ist die Martinskirche in Schwaigern, wo der Hauptweg des Martinusweges in der Diözese Rottenburg-Stuttgart bisher endet. Bereits am ersten Tag überschreiten die beiden Pilger die Diözesangrenze in die Erzdiözese Freiburg. Etappenziel am ersten Tag ist Eppingen. Weiter geht es dann über Bruchsal und das Kloster Waghäusel nach Speyer. Bis zum 30. August wollen beide auf ihrer Pilgerwanderung durch die Bistümer Speyer, Mainz, Trier und Luxembourg dann die französische Grenze erreichen. Ab Worms verläuft der Pilgerweg der neuen Mittelroute des Martinusweges auf der via sancti martini treverorum. Bei werden dann wieder jeden Abend hier aktuell berichten.