Archiv für den Tag 19. August 2015

Martin, ein freier Mann

Martin wird auf seinem Weg von Frankreich in die römische Donauprovinz Pannonien (heute Südwestungarn) von Räubern überfallen. Beinahe wäre er dabei von einem der Räuber mit einem Beil erschlagen worden, doch ein anderer wehrte diesen Schlag ab. Sie fesselten Martin und brachten ihn an einen einsamen Ort. Einer der Banditen musste ihn bewachen. Dieser erkundigte sich, wer Martin sei und er erhielt zur Antwort: Ein Christ. Auch wollte der Bewacher wissen, ob Martin Angst habe. Martin verneinte und fügte hinzu: Er wisse, dass Christus den Bedrängten und Gefangenen barmherzig nahe sei. Er fühle sich daher sicher. Mehr betrübe er sich über den Räuber, da dieser seiner Räuberei wegen kein Anrecht auf Gottes Barmherzigkeit habe. So im Gespräch verkündete Martin dem Aufseher das Evangelium und diesen berührte das gute Wort und er ließ Martin frei und führte ihn zurück auf seinen Weg.

„Später sah man denselben Mann ein frommes Leben führen“, hält er Biograf des Martinus, Sulpicius Severus, fest und fügt hinzu: „So soll denn, was ich soeben erzählt habe, aus seinem eigenen Mund stammen“.
Die Legende ist die bildstarke Sprache, in der zu jener Zeit allgemein geschrieben und „berichtet wurde“. Die Gefahr besteht für den heutigen Leser, solche Schrift als Märchen abzutun. Es gilt zu fragen, was der Kern der Legende ist, die der Verfasser seinen Lesern vermittelt?
Der Kern ist wohl: Martin war in eine lebensgefährliche Situation geraten und erweist sich dabei als ein vom Geist Gottes erfüllter Mann. Die innere Sicherheit und Freiheit, aus der er in dieser Situation redet, zeigt, Martin hat Gottesfurcht. Er erweist zutiefst in seinem Herzen allein Gott Ehrfurcht und hat daher vor nichts und niemand Angst. Er weiß sich in Gottes Hand sicher.

Zitat
„Selig, die keine Gewalt anwenden, denn sie werden das Land erben.“
Aus den Seligpreisungen, Mt. 5,5

Wunsch
Den Pilgern und Wanderern möge auf ihrem Weg weder geistige noch körperliche Gewalt widerfahren. Große Herzensstärke mögen sie gewinnen, um in allen Situationen des Lebens gut zu bestehen.

18.08.2015 – Zuerst auf schönen Wanderwegen, später war Trittsicherheit nötig!

In einer drei Sterne Pension zu günstigem Preis und mit sehr gutem Frühstück haben wir die Nacht verbracht. Wir starteten vom Marktplatz Kirn bei sich besserndem, idealem Wanderwetter.Der Anstieg in Richtung der Kyrburg über Treppen war anstrengend, doch dann kam bis Kirnsulzbach ein angenehmer ebener Waldweg. Zu unserem Bedauern war die katholische Kirche geschlossen. Weiter ging es Richtung Fischbach bergauf, doch nach dem Anstieg war es wieder ein ebener Wanderweg.

In Fischbach verwirrte uns der Schilderwald und die Auskunft mehrerer Personen half uns zunächst nicht weiter, doch ein kundiger Einheimische, er kannte zwar den Nahehöhenweg nicht, zeigte uns einen Weg nach Georg Weierbach, Ab hier pilgerten wir nach dem Wegzeichen mit grünem Schild und weißem ‚N“. Nach einigen Kilometern sind wir zu einem Felsenweg gekommen. Zunächst ging es sehr steil bergauf, dann bald wieder bergab und das mehre Male. Ziemlich geschafft kamen wir zum Informationspunkt in Idar Oberstein. Dort bekamen wir einen Wegeplan zur Jugendherberge, die auf der Höhe liegt und einen herrlichen Blick auf die Stadt gewährt. Bevor wir zu dieser aufstiegen waren wir in der Walburgakirche zum Gebet. Bei einem guten Nachtessen haben wir uns in der Jugendherberge gestärkt.

Werner Redies und Wolfgang Bucher