Archiv für den Tag 21. August 2015
Stätten der Unmenschlichkeit – KZ der SS in Hinzert
Martinuskirche in Hermeskeil
Blick auf Idar Oberstein
Aufnahmen von Monzingen
20.08. 2015 – Viel Teerwege, trotz alter Römerstraße
Nach einem guten Frühstück im Haus Granz besuchten wir die Martinskirche in Fell, um nach dem Gebet aufzubrechen. Wir fragten einige Männer, die beieinader standen nach dem Einstieg zum Auseniusweg. Sie rieten entschieden von diesem Weg ab, da er völlig zugewachsen sei. So gingen wir zurück an der Kirche vorbei bis zum Ortsende und von dort Richtung Mertesdorf gute drei Km bergauf zunächst neben und schließlich auch noch auf der Straße bis zu einer Mülldeponie. Dort unterquerten wir die B 52 und fanden kurz danach wieder ein Auseniuswegzeichen. Den gingen wir bergab bis zu einem schattigen Platz, um den Beitrag telefonisch zu übermitteln, der von mir erbeten wurde, anlässlich des Todes von Monsignore Kilian Nuß. Danach brachen wir auf, gingen an Mertesdorf vorbei Richtung Eitelsbach, besuchten den Karthäuserhof und unterhielten uns mit einem dort tätigen Mitarbeiter. Im Karthäuserhof, der zum Priesterseminar Trier gehört ist das Archiv und eine Werkstätte zur Restaurierung von alten Büchern untergebracht. Schließlich in Eitelsbach besuchten wir die Kirche und hielten um die Mittagszeit unser Pilgergebet.Danach ging es über Ruwer auf dem Moselsteig/Auseniusweg/Jakobusweg auf einer kleinen, schmalen Teerstraße entlang einer Nebenbahnlinie. Eigentlich erst in Trier ab dem Hauptbahnhof würde es erfreulicher, wenn man von unserer kleinen Pause im Schatten des Feuerwehrhauses in Kürenz absieht. Vom Bahnhof gingen wir zur Konstantin-Basilika, dort verweilten wir für 10 Minuten, dann gingen wir vorbei an den Kaiserthermen zur Abtei St. Matthias. Dort wurden wir von Bruder Daniel und Bruder Matthias sehr freundlich begrüßt und uns ein schönes Zimmer zur Verfügung gestellt.
Nach dem Duschen und Umkleiden machten wir noch einen Spaziergang ums große Klostergelände über das Schammat-Dorf beim Kloster. Dann war Vespergebet, Eucharistiefeier, danach ein kurzes Gespräch mit dem Abt und Pater Athanasius, dann ging es zum Abendessen. Und nun ist bald Nachtruhe und drei Tage Pause, da ich morgen nach Ellwangen fahre, um an der Beerdigung von Kilian Nuß teilzunehmen. Am Montag werden wir wieder berichten, sofern die Verbindung klappt.
Übrigens, wir hören von der Abtei aus die kräftige Motorengeräusche der Ralleyfahrer, die hier in der Nähe der Abtei, auf der anderen Seite der Mosel starten. Doch die werden uns nicht stören.
Werner Redies und Wolfgang Bucher
19.08.2015 – Mit der Bahn, mit dem Bus und auf Schusters Rappen
Aus Anlass der Beerdigung von Kilian Nuß, an der ich teilnehmen will, haben wir unseren Tourenplan umgestellt. Wir müssen das Ziel Trier schneller erreichen.
Von Idar Oberstein sind wir mir der Bahn bis Türkismühle und von dort mit dem Bus nach Hermeskeil gefahren. Von dort ging es wieder mit Schusters Rappen weiter, zunächst zur dortigen Martinuskirche. Die Kirche zeigt zwei Martinsdarstellungen im Chorraum. Eine Plastik zeigt Martin als Offizier, die andere als Bischof. Nach unserem Pilgergebet sahen wir beim Ausgang ein Plakat, das für Martinsbrot geworben hat. Dieses Plakat erinnerte uns, dass wir noch Brot und Getränke brauchen. In den Bäckereien in Hermeskeil gab es Martinusbrot!
Nachdem alles in den beiden Rucksäcken verstaut war, brachen wir nach dem Ort Abtei auf. Zunächst ging alles nach Plan bis wir zu einer Straße kamen, wo wir den Einstieg nicht fanden, da ein Graben mit meterhohen Brennnesseln dies verhinderte. Wir gingen fehl und verloren dadurch eine Stunde und gingen schließlich doch durch die Brennnesseln hindurch, Wolfgang voraus mit langen Hosen, doch er stürzte, da der Graben nicht zu erkennen war. Für mich war dadurch der Weg gebahnt, doch Wolfgang hatte an einer Hand das Brennen, das zum Glück bald wieder nachließ.
Der Weg führte uns zur Gedenkstätte SS-Sonderlager/KZ Hinzert, dort verharrten wir zum Gebet und legten auch eine Pause ein. Leider hatten wir nicht genügend Zeit, um das Dokumentationszentrum zu besuchen, denn wir wussten, der Weg wird nun steil und bis Fell ist er noch weit. In dem langen, großen Waldgebiet kamen wir an sehr viel Stellen mit Gedenktafeln vorbei. Was an diesen verschiedenen Stellen im Wald durch die SS geschehen ist, lässt einen erschauern!
Schließlich kamen wir um 17:30 nach Lorscheid, dort war eine Übernachtungsmöglichkeit in der neuen Karte ausgewiesen, doch uns wurde eröffnet, dass dem nicht so ist, vielmehr drei Km weiter, auf der Höhe ein Hotel sei. Also gingen wir weiter, doch glücklicher Weise war ein älterer Mann vor seinem Haus beim Auto. Ihn baten wir um die Telefonnummer des Hotels. Ergebnis: Belegt. Der freundliche Mann nannte uns noch ein Quartier in Naurath, doch auch dort waren alle Betten vergeben. Jetzt war guter Rat teuer, denn nach Fell wären es noch über zehn Km gewesen und zwar über eine Strecke an der an diesem Wochenende eine Ralley gefahren wird. So haben wir den uns unbekannten, aber sehr um uns bemühten Mann gefragt, ob er bereit wäre uns nach Fell zu fahren? Das war er zu unserem Glück. Zuvor hatten wir in Fell ein Zimmer im Haus Granz telefonisch reserviert. Es war ein ordentliches Zimmer zu sehr günstigem Preis. Einen Mangel gab es, doch nicht nur in diesem Haus, mit Vodafone ist Mann in Fell von der Außenwelt abgeschnitten und WLAN gab es auch nicht. In Fell waren es schließlich 36 Km inklusive der Autokilometer. Das hätte ich nicht geschafft, Wolfgang vielleicht schon, zumal er früher in Lorscheid gewesen wäre, denn bei den Steigungen geht es bei mir sehr langsam.
Am Abend waren wir beide recht müde. Ein gutes Abendessen hat uns gestärkt und wir konnten gut schlafen.
Werner Redies und Wolfgang Bucher