Archiv für den Tag 22. April 2016

22.04.2016 Drei Pilger bei kühlem aber noch trockenem Wetter

Nach einem ordentlichen Frühstück fuhren wir zur St. Martinskirche, gingen dort durch die „Heilige Pforte“ und sprachen unser Pilgergebet. St. Martin ist ein eindrucksvolles Bauwerk, 1914 fertig gestellt und erfüllt den Wunsch Leopold II „ausländischen Besuchern von Belgien einen vorteilhaften Eindruck zu vermitteln und dem Ruf der Provinzhauptstadt Wallonie gerecht zu werden.Das große Eingangsportal ist dem heiligen Martin geweiht. Eine Statue des Heiligen, mit den bischöfliche Insignien, befindet sich dort. Darüber sind Szenen seines Apostolates dargestellt.

Das Innere der Kirche wirkt großzügig (ca 69 x 35 m) und sehr hell. Die ‚Rose‘ im Chorraum und die übrigen Glasfenster schenken dem Raum eine angenehme eindrucksvolle Atmosphäre.

Die drei Pilger des heutigen Tages, Eugen, Josef, Wolfgang haben sich nach dem Besuch der Kirche von unserem Quartier aus auf den Weg gemacht. Zuerst ging es entlang der Straße zum Sportzentrum (roter Ziegelbau), dann 100 m rechts und dann links, so stößt man auf ein Einkaufszentrum. Vor dem Einkaufszentrum geht es wieder rechts zur Rückseite des Einkaufszentrums. Dort kommt eine Abschrankung die durchquert wird und dann ist der Weg noch 120 m bis zur Straße. Der Straße ist dann nach links zu folgen bis zu einer Ampel, dort überquert man eine vierspurige Straße und kommt nach Stocken. In Stocken hält man sich rechts parallel zur Bahnlinie. Am Bahnhof angekommen wollten wir den Bahnübergang nutzen, doch leider war dieser offiziell gesperrt, doch nach kurzem Kontakt mit den Bahnarbeitern ließ dies uns den Bahnübergang queren. Gleich danach ging ein Weg links den Gleisen entlang weiter, nach ca. 1,5 km führt uns der Weg recht ansteigend zum Ort Heinch. An der Hauptstraße angekommen folgen wir dieser nach links durch den Ort. An einer Kreuzung mit Wegzeichen folgten wir der Anzeige Thiaumont bis auf der rechten Seite nach 1,2 km ein kleiner See kam, da gingen wir noch ca. 100 m weiter, dann folgten wir kurz links einer roten Raute, die Richtung Lottert führt, doch wir wollten den Anstieg vermeiden und Bögen nach 30 m links ab und kamen so nach Lottert. In Lottert an der Hauptstraße angekommen folgten wir dieser nach links, dort empfing uns ein ‚weiß/rotes Wanderzeichen, diese begleitete uns bis zu unserem Ziel „Etalle“. Zuvor erreichten wir den Ort Fouches an der St. Hubert Kirche, dort stand Werners Auto, der dann aber auch auftauchte. Hier haben wir Pause gemacht und uns gestärkt. So gestärkt ging es dann weiter durch den Ort bis Ortsende, dort folgten wir dem Wegzeichen nach „Sampont“. Ab dort heißt der Weg „Chaussée Romaine“ und führt nach Sampont. An der Kirche St. Michèl angekommen wollten wir die Kirche betreten, um ein Gebet zu sprechen. Leider war uns dies zuerst verwehrt, doch nach kurzer Zeit kam überraschend ein älterer Herr und sprach uns französisch an, doch ohne Werner verstanden wir nicht viel, doch wir erreichten, dass er den Schlüssel holte um die Kirche aufzuschließen. Als er zurückkam sprach er zu unserer Überraschung deutsch und zeigt uns die Kirche, die er uns erklärte. Die Inschriften am Altar und am Kreuzweg sind deutsch. Er erklärte uns, dass er früher deutsch sprach und alle Gebete auch in deutsch gelernt hatte, doch er sei ein alter Mann, der vieles vergessen habe. Wir sprachen noch unser Gebet, fotografierten und Josef überreichte sein Pilgerkreuz, das den alten Herrn sehr berührte. Danach hat er uns eingeladen mit zu seinem Haus zu kommen, das aus der k.k. Monarchie stammte und er es umgebaut habe. Als wir das Haus betraten fühlte wir uns wie in einem Museum. Altes, wunderschönes Mauerwerk war frei gelegt und in Vitrinen standen alte Vasen, Teller und Krüge aus der Römerzeit. Herr Julien Noel wollte uns noch zu einem Kaffee einladen, aber die Zeit drängte, wir machten uns wieder auf den Weg. Ca. 500 m nach dem Ortsende ändert sich der Name des Weges in „Chemin de Romaine“, jetzt sind wir im französischen, bzw. wallonischen Teil Belgiens angekommen. Durch ländliche Landschaft erreichen wir ziemlich geradewegs Etalle.
Während dieser unserer Pilgerzeit, wissen wir nicht was der Herr Prälat unternommen hat. Er sagt: „ich bin ich durch das Zentrum geschlendert. Sehr schön sei der Platz vor dem Justizpalast. Im Informationsbüro habe ich Prospekte und eine Karte von Rad- u. Wanderwegen geholt, damit künftige Pilger mehr Informationen haben. Zuvor hatte ich noch bei Aldi etwas Proviant, vor allem Wasser besorgt, danach fuhr ich nach Fouches. Eben als ich wegfahren wollte, sah ich, dass die Kirche geöffnet wurde und konnte noch kurz hineinsehen. Leider war diese nicht sehenswert und wohl auch selten benutzt. Nach langem Suchen habe ich in Fouches noch einen Bäckerladen (boulangerie) entdeckt. Euch habe ich bei der Kirche in Sampont erwartet, doch offensichtlich ward ihr bei dem alten Herrn, zu dem hätte ich besser gepasst.

Wolfgang Bucher, Werner Redies, Eugen Engler, Josef Albrecht

21. 04. 2016 Guter Start mit Pilgersegen des Bischofs – Netter Empfang in Steinfort

Pünktlich um 09.00 trafen wir uns vor dem Bischofshaus in Rottenburg, das Gepäck wurde umgeladen, meine Galakleidung für Tours nahm der Schwiegersohn von Wolfgang, Markus Vogt, mit. Monika Bucher wird diesen mit dem Pilgerbus nach Tours bringen. Der Bischof gab uns im Rahmen einer kleinen Martinusfeier in der Kapelle gute Worte, mit lieben Grüßen nach Luxemburg und den Reisesegen auf den Pilgerweg mit, dazu schöne Pilgerschals.

Mirelle Sigalle, die Vorsitzende der luxemburgischen Martinusgemeinschaft und Verantwortliche der Diözese Luxembourg hat uns in Steinfort erwartet und herzlich auf luxemburgisch in der Kirche begrüßt. Eugen, immer hell wach und mit guten Ideen parat, schlug vor und fragte M. Sigalle, ob sie nicht schnell mit uns nach Arlon fahre. So geschah es und so fuhren wir danach alle vier mit ihr nach Steinfort zurück und so konnten wir anschließend die erste kleine Tour gemeinsam pilgern. 

Vom Zentrum pilgerten wir kurz Richtung Arlon, 400 m, dann ging es gleich rechts ab auf einen Waldweg, der mit einem blauen, großen Pfeil gekennzeichnet war. Dieser herrliche Weg führte an einem Bach entlang nach Clairefontaine, dort besuchten wir die Kapelle Sacre Coeur de Misericordia und im Dorf zur Kapelle „Notre-Dame du Bel Amour de Clairefontaine, die am Rand eines großen Ruinenfeldes, der ehemaligen l’Abbaye de Clairefontaine steht. Danach kam eine weniger schöne Strecke von zwei km entlang dem „chemin de Dele“, einer gut befahrenen Landstraße, die wir aber nach guten zwei Kilometern in den „Chemin de Blondel“ verließen und so wieder auf einem schönen Feldweg waren. Nach ca. zwei Kilometer kamen wir an den Stadtrand von Arlon und wollten auf dem Weg zu unserem Quartier die St. Martin Kirche aufsuchen, doch leider war sie schon geschlossen, es war nach 18 Uhr. Mal sehen, wie das morgen am Vormittag sein wird. Im Hotel „Appart’City et Deli Traiteur sind wir einfach, preiswert und gut untergekommen. Eugen und Wolfgang versuchen momentan WLAN zu aktivieren.
Werner Redies, Wolfgang Bucher, Eugen Engler, Josef Albrecht