ßß
Archiv für den Tag 23. April 2016
23.04.2016 Beim Naturschutzgebiet
Schreckliches Zeugnis der Schlacht von Radan – ein französisch-deutscher Soldatenfriedhof
Am 22. August 1914 stehen sich der französische General Cordonnier und Herzog Albrecht von Württemberg gegenüber. 10350 französische und 6800 deutsche Soldaten bekämpften sich. Beide Armeen hatte jeweils 36 Kanonen. Von 8:00 bis 18:00 wurde erbittert gekämpft. Gefallen sind 1050 Soldaten in zehn Stunden und verletzt waren zudem 2200 Soldaten. Auf dem Friedhof, der bereits 1917 begonnen wurde, ruhen 527 französische und 298 deutsche Soldaten. Die Schlacht wurde von den Franzosen gewonnen.Der Friedhof, der an der alten Römerstraße liegt, die der heilige Martin wohl auf dem Weg nach Trier zum Kaiser gegangen ist, mahnt die andern zu dulden. Martin hat als Bischof mit Wort und Geist und nicht mit Waffen gekämpft und hat schweren Herzens mit seinen Gegnern sich versöhnt, selbst um den Preis der Minderung seiner Wunderkraft.
Gott sei Dank haben wir keine Kriegssituation in Europa, doch Fremde sind zu dulden, noch besser ihnen ein Schlupfloch der Barmherzigkeit zu lassen, wie das der Bischof von Eisenstadt beispielhaft zeigt.
Wolfgang Bucher mit freundlicher Zustimmung von
Josef Albrecht und der Schreibkraft Redies
ORVAL – ein großer Ort der Stille und des Schweigens.
Die Zisterzienser Abtei Notre-Damen d’Orval bietet als Besonderheit zwei Klostergebäude: einerseits das von den Mönchen bewohnte Kloster, mit der daran sich anschließenden Gaststätte, sowie Bauten aus jüngerer Zeit, die den Plan eines im 17. Jahrhundert errichteten und in der Revolution zerstörten Klosters übernommen haben und andererseits die RUINEN des ursprünglichen Klosters, das im Laufe des 12. und 13. Jahrhunderts an diesem Ort erbaut worden war. Diese mittelalterlichen Ruinen sind zu besichtigen, das besiedelte Kloster nicht, doch kann man selbstverständlich am Chorgebet teilnehmen und als Gast, der Stille und Besinnung sucht, dort auch mehre Tage verbringen. Pilger haben eine Chance auch für einen Tag aufgenommen zu werden.Es gibt geführte Rundgänge, hier gewinnt man zunächst einen Gesamtblick auf das neue Klostergebäude, kommt dann zu einem Gebäude aus dem 13. Jahrhundert, dem „Alten Empfangshaus“, von dort zum Fischteich, dann zu einem sehr schönen Steinboden, dann zu den Ruinen des alten Abteigebäudes und zur Werkstatt des Bruders und Künstlers Abraham GILSON (1741 – 1809); einige Bilder von ihm sind im Museum der Abtei zu sehen. Zu erwähnen ist der Kreuzgang der Abtei, an den sich Sakristei, Kapitelsaal und das Sprechzimmer des Priors anschließen, und schließlich der Glockenturm, der große Saal, die unterirdischen Gewölbe aus dem 18. Jahrhundert, schließlich vor allem die Neue KIRCHE, die die gesamte Klosteranlage im Innern prägt und zuletzt der Kräutergarten und das pharmazeutische Museum.
Die Abtei ist sehr beeindruckend, ebenso die drei Museen ( Brauerei-, Pharmazie- und baugeschichtliches Museum). Beschreiben kann man die Anlage nur schwer, man muss sie gesehen habe. Schon deshalb lohnt es sich auf den Martinusweg zu gehen.
Werner Redies
Wolfgang Bucher und Anhang
23.4.2016 – Soldatenfriedhof bei Bellefontaine / Belgien
23.4.16 – Bilder von unterwegs
23.4.2016 – unsere Tour von Etalle zum Kloster Orvall
23.04.16 – Weiter geht’s auf dem Chemin Romaine zu einem Ort der Stille und des Schweigens
In unserem Hotel „La Chrysalide“haben wir uns ein leckeres Abendessen gegönnt. Nach der erholsamen Nacht und einem reichlichen Frühstück (der Chef hat uns selbst bedient), wagten wir uns auf die regnerische Strecke. Wolfgang hat sich bereit erklärt, heute das Auto zu fahren. Mit voller Regenausstattung gingen Werner, Josef und ich auf die rund 21 km lange Pilgertour. Zunächst ging es auf der Hauptstraße stadtauswärts auf für uns ungewohnten Gehwegen (sehr schräg, nicht durchgehend und vor allem mit vielen Stolperfallen).
Bereits nach einem 1/2 km mussten wir einen großen Kreisverkehr überwinden. Weiter ging es entlang der Straße (jetzt auf einem Fuß- und Radweg) nach Sainte-Marie. Von dort ging es auf einer Landstraße weiter Richtung Bellefontaine. Ca. 1 km vor dem Ort kamen wir an einen Soldatenfriedhof, der uns zur Betroffenheit und Ruhe brachte. Bilder und ein Sonderberichterstatter dazu versuchen wir ins Netz zu stellen. Kurz danach erreichten wir den Ort Bellefontaine. Dort erwartete uns bereits Wolfgang. Leider gab es keine Möglichkeit für einen kurzen Einkehrschwung, die Kirche Saint Pierre war verschlossen, so ging es mit nur noch leichtem Nieselregen weiter. Kurz nach der Ortschaft ging es dann wieder rechts ab von der Straße und wir durchquerten ein beeindruckendes Landschaftsschutzgebiet. Der ziemlich geradeaus verlaufende Weg wurde nur durch Kühe und Pferde, sowie Bäume, Sträucher und überwiegend grüne Wiesen gesäumt., bevor er dann in ein Waldgebiet wechselte.
Um 12.30 Uhr ging es auf eine Staßenquerung zu. Dort stand bereits Wolfgang und erwartete uns zur geplanten gemeinsamen Mittagsstärkung. Da es doch relativ kühl war (6 Grad), verlegten wir unsere Vesperpause ins Auto. Frisch gestärkt ging es dann auf die letzte Tagesetappe Richtung Kloster Orval. Dort hatten wir, obwohl sie keine Gäste nur für eine Nacht nehmen, trotzdem ein Quartier bekommen. Hier war es wieder sehr hilfreich einen Prälaten dabei zu haben. Ein Prälat kann wohl keine Berge versetzen, aber doch manche Tür öffnen. Im Vorbereich des Kloster erwartete uns Wolfgang und wir gingen frohen Mutes zur Anmeldung.
Einfache Zimmer durften wir in Empfang nehmen und ab sofort sollte das Reden entfallen. Na ja, auch uns vier fällt dies nicht leicht. So haben Wolfgang und ich einen Museumsbesuch im Klosterareal Orval vorgenommen (hier durfte man wieder reden) und haben uns auch mit etwas Käse und Bier im Klosterladen eingedeckt. Falls die zwei anderen Mitpilger sich am Abend entsprechend verhalten, so haben wir beschlossen, geben wir im Sinne vom Hl. Martin nicht den Mantel aber immerhin ein Bier ab.
Da dieses Kloster eine unheimliche Ausstrahlung hat, werden Werner und Wolfgang dazu einen eigenen Bericht erstellen. In Demut und Stille werden wir dann unser Vesper im Kloster genießen, bevor die Abendruhe um 20 Uhr Eintritt (dann wird auch das Kloster geschlossen), sollten wir unsere Berichte erstellt und die Bilder versandt haben. Aber am Sonntag gibt es ja auch noch einen Tag.
Übrigens. Da wir alle gleichberechtigt über den jeweiligen Tagesablauf mitreden dürfen, hat Werner entschieden, dass wir am Sonntag wegen dem Sonntagsgottesdienst unsere Pilgeretappe unterbrechen und zum Gottesdienst um 11.30 Uhr mit dem Auto fahren. Beim Kartenspiel heißt es König sticht Dame.
Eugen Engler
Werner Redies
Wolfgang Bucher
Josef Albrecht