Archiv für den Tag 24. April 2016

24.4.2016 – Von Belgien nach Frankreich bei sehr kalten Temperaturen

Nach einer kürzeren Nacht in der einfachen Herberge im Kloster gab es ein einfaches und, da reden und sprechen untersagt waren, auch ein schnelles Frühstück.
Die Entscheidung ist schnell gefallen, dass Werner Redies und Josef Albrecht (Josef hatte am Tag vorher durch die Strassenbeläge leichte Sehnenschmerzen verspürt) mit dem Auto fahren und Wolfgang Bucher und ich die Etappe beginnen. Wir starteten um ca. 8:00 Uhr und folgten unserer Routenplanung. Wir gingen auf Waldwegen überwiegend bergauf Richtung Grenze. Um 8:45 Uhr ging es ohne Warteschlange und ohne Ausweiskontrolle über die Grenze. Herrliche Waldwege wechselten sich ab, leider war es mit der Temperatur, knapp über dem Gefrierpunkt, sehr frisch (ein Schwabe würde sagen „schei.. kalt“. Schneetreiben hat uns ins Gesicht geblasen, na ja es war leichtes Schneetreiben, wenn wir ganz ehrlich sind, waren es einige Schneeflocken.
Von den schönen Wegen verwöhnt, haben wir einen eher bescheidenen Weg abgewertet (er war steil und in einem sehr schlechten Zustand) und bewusst nicht auf unserem Gps-System kontrolliert.
Nach ca. 400 m haben wir am Ende des schönen Weges kontrolliert, und siehe da, der steinige und steile Weg wäre doch der richtige Weg gewesen.
Wir wurden an die Bibel erinnert, wo es darum geht, dass nicht der breite und schöne, sondern der steinige und mühsame Weg zum Ziel führt. Im Ort Mogues wartete schon Werner und Josef mit dem Auto. Mit einem heißen Reifen fuhr Werner zum Kloster Orval zurück, um rechtzeitig zum Gottesdienst zu kommen. Mit dem Einzug der Zelebranten sind wir gleichzeitig in die Kirche eingezogen. Nach einem gesanglich sehr schönen Sonntagsgottesdienst ging es wieder auf unsere Route. Nach einer kurzen Stärkung gingen Wolfgang und ich auf die weitere Tour bis nach Carignan. Wir hatten wegen Witterung, Gottesdienstbesuch und der abseits gelegenen Herberge die Tagesetappe gekürzt.
Dabei haben wir einen Glücksgriff gemacht bzw. der Hl. Martin wollte uns etwas Gutes an diesem Sonntag zukommen lassen. Wir werden dieses Haus separat noch mit einigen Bildern empfehlen.
Wir sitzen in einem tollen Raum mit offenem Kamin und schreiben Berichte und laden Bilder hoch.
Diese Herberge bei Familie Han und André Linssen in Tétaigne ist ein Traum.
Auch Urlaub kann man sich hier gut vorstellen. Email:Linssen.andre@gmail.com

Eugen Engler und Wolfgang Bucher
Werner Redies und Josef Albrecht

24.04.2016 – Mariazell – der Geburtsort des Martinusweges von Szombathely nach Tours.

Auf der Diözesanwallfahrt im Jahr 2007 nach Mariazell, einem der zentralen Pilgerorte in Österreich äußerte Bischof Dr. Gebhard Fürst den Wunsch, einenAbstecher nach Szombathely in Ungarn (ehemals Stein am Anger) zu machen. Die Leiterin der Diözesanpilgerstelle, Ursula Binder, konnte diesen Besuch arrangieren und Bischof András Veres bereitete den Gästen einen herzlichen Empfang. Dort konnte Bischof Fürst erfahren, dass es bereits einen Kulturweg „Via Sancti Martini“ des Europarates gibt mit dem völkerverbindenden Anliegen, die Kulturen der Länder, in denen der Heilige Martin lebte und wirkte, zusammen zu führen. Diesem faszinierenden Europagedanken fehlte aber von Anfang an die spirituelle Dimension eines Pilgerweges, den eine Institution des zur Neutralität verpflichteten Kulturwegs nicht bieten kann. Deshalb gibt es heute nun beides: Die Martinusgemeinschaft ist aktives Mitglied des europäischen Kulturweges und gestaltet zu dem bisher bestehenden südlich verlaufenden Kulturweg einenMittelweg als Pilgerweg, der auch als Kulturweg des Europarats anerkannt ist.
Noch in Szombathely verfasste Bischof Gebhard Fürst einen Brief an seine Diözese Rottenburg-Stuttgart, indem er den heiligen Martin als Leitfigur der Pastoral herausstellte. Und er entwickelte die Idee eines Martinusweges durch die Diözese, die er auch immer wieder an das Musische Internat Martinihaus herangetragen hat. Als sein 60. Geburtstag bevorstand, hatte der Rektor des Martinihauses noch kein Geschenk und beriet sich mit seinen Schülerinnen und Schülern. Eine Schülerin hatte die Lösung: „Wir könnten für unseren Bischof einen Martinusweg ausarbeiten und dann mit ihm zusammen pilgern. So konnten ihm die Schülerinnen und Schüler zu seinem Geburtstag dieses Versprechen auf einem Plakat überreichen mit allen ihren Unterschriften. Die Tragweite dieses Vorhabens hatten allerdings alle Beteiligten unterschätzt. Glücklicher Weise griffen die Dekanate, durch die dieser Weg an den Martinuskirchen entlang führen sollte, die Idee mit auf und prägten und gestalteten diesen Weg in ihrer Region und beleben ihn bis heute. Es bildete sich eine Martinusgemeinschaft e.V., die für den Weg und die Pilger Verantwortung übernimmt. 

Höhepunkte bei der Entwicklung und Belebung des Weges waren neben den vielzähligen Pilgertagen auf den Weg durch unsere Diözese, die Diözesanwallfahrt nach Szombathely 2013 mit dem Bischof. Die Wallfahrt nach Tours mit dem Bischof 

bildet nun einen weiteren Höhepunkt, ebenso eine zweite Wallfahrt nach Szombathely mit Weihbischof Dr. Johannes Kreidler.
Josef Albrecht