Archiv für den Tag 27. April 2016

27.4.2016 – der 7. Tag und somit schon eine Woche unterwegs

In der Stadt Rethel, den Ortsnamen hatte ich in meinem Leben noch nie gehört, hatte Wolfgang für zwei Nächte gebucht. Nach dem einfachen Frühstück ging es per Auto nach Neuville-Day. Wir starteten bei der verschlossenen Kirche, es herrschten eisige Temperaturen um den Gefrierpunkt und gingen an den Punkt zurück, wo wir am Tag zuvor den Weg verlassen hatten. Zunächst überquerten wir den Kanal dann ging der Weg bergauf. Nachdem wir die kleine Besiedlung verlassen hatten und auf den ersten Feldweg einschwenkten, ging die Matschtour los. Der viele Regen hatte seine Spuren hinterlassen. Ein Ausweichen war nicht möglich, so gingen wir mit hochgekrempelten Hosen und mit dreckverpackten Schuhen Richtung Voncq. In Voncq wartete bereits unser Halbtagesfahrer Wolfgang Bucher. Von dort pilgerten wir weiter über mehrere Brücken nach Roche. Bei der kleinen Ortschaft wechselte der Weg auf die Straße. Kaum hatten unsere Schuhe einen normalen Zustand erreicht, ging es wieder auf Feldwegen weiter bis zum vereinbarten Treffpunkt von Pilger mit „Speisewagen“. Hinterher sah das Auto von unserem Prälaten eher einem Bauwagen gleich, weil wir keine Möglichkeit hatten, unsere Schuhe vom gröbsten Schmutz zu entfernen.
Mit dem Treffpunkt wechselten die Fahrer, Werner Redies übernahm das Fahrzeug, Josef Albrecht übernahm die Aufgabe des Copiloten und Wolfgang Bucher und ich starteten zur Schlussetappe. Bei dem Ort Vaux-Champagne ging es bergauf und auf der Hochfläche angekommen, pilgerten wir an den vielen Windkrafträder entlang. Der Himmel verdunkelte sich zusehends und unsere Blicke wurden immer ratloser. Jetzt sandten wir einen Hilferuf zum Hl. Martin, er solle bitte die Wolken verschieben. Der Hl. Martin muss einen guten Draht zum Petrus haben, denn wie gewünscht kamen wir ohne Regenschauer zum Etappenziel Pauvres. Dort erlebte ich ein zweites (kleines) Wunder. Ein Prälat reinigt am Auto die Schuhe eines ehemaligen Mitarbeiters. Mir war nicht klar, war es die Sorge um sein Auto oder ums Hotel größer. Nach einem gemeinsamen Einkauf in einem Supermarkt füllte sich unser Einkaufswagen (wir hatten ja alle Hunger). Bis nach Paris müsste unser Vorrat halten. Auch die Riesenpackung Bountys von Josef Albrecht müssten einige Tage den Zuckerbedarf decken

Eugen Engler und Wolfgang Bucher
Werner Redies und Josef Albrecht