Archiv für den Tag 17. Mai 2016

17. Mai 2016 – On tour nach Tours!

Frühmorgens starten neun Busse aus der Diözese Rottenburg-Stuttgart zur großen Diözesanwallfahrt nach Tours. Aus den Dekanaten Heilbronn und Ludwigsburg fährt ein Bus nach Tours, der so rot ist wie der Mantel des Heiligen Martin.

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An der Pyramiden-förmigen Autobahnkapelle Baden-Baden gibt es den ersten Stopp:

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Im Inneren der Autobahnkapelle, die dem Heiligen Christopherus geweiht ist, erwartet der Schutzpatron der Reisenden alle Besucher der Autobahnkapelle:

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Auf einem Rastplatz in der Nähe von Nancy teilen wir uns den Busparkplatz mit dem Wallfahrts-Bus Nr. 1 aus Rottenburg mit Bischof Gebhard Fürst an Bord:

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Und am Zielort Tours angekommen, im Hotel in Chambray lès Tours, darf ich mir mit meiner Frau sogar die Bettdecke teilen – eine Wallfahrt ganz im Zeichen des großen Mantelteilers Martin!

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17. 05.2016 – Sulpicius Severus – LEBEN DES HEILIGEN MARTIN: 14

Nach der Lateinisch und Deutschen Ausgabe He.rausgegeben von Kurt Smolka – St. Martinus-Verlag, Eisenstadt

Hier nur die deutsche Version
14. Eine nicht weniger machtvolle Tat vollbrachte er etwa zur gleichen Zeit in ebendieser Absicht. Denn als er in einem Dorf ein uraltes, vielbesuchtes Heiligtum in Brand gesteckt hatte, griffen Feuergarben, vom Wind getrieben, auf ein ganz in der Nähe stehendes, ja unmittelbar anschließendes Haus über. Sobald Martin das bemerkt hatte, erklomm er in aller Eile das Dach des Hauses und stellte sich den nahenden Flammen entgegen. Da aber bot sich ein wundersames Schauspiel: Gegen den heftigen Wind wurde das Feuer zurückgetrieben, sodass die Elemente untereinander in einer Art Kampf zu liegen schienen. So war durch Martins machtvolles Eingreifen das Feuer nur dort am Werk, wo er es ihm befahl.

Als er allerdings in einem Dorf namens Leprosum auf gleiche Weise einen Tempel zerstören wollte, den sie abergläubischen verehrten und auf das prächtigste ausgestattet hatten, leisteten ihm viele Heiden so heftigen Widerstand, dass sie ihn sogar unter Gewaltanwendung vertrieben. So zog er sich in die näher Umgebung zurück. Dort flehte er drei Tage in Sack und Asche unter ständigem Fasten und Beten zum Herrn, dass die Kraft Gottes diesen Tempel niederreiße, da ihn die Hand eines Menschen nicht hatte zerstören können. Da standen ihm plötzlich zwei Engel gegenüber, mit Lanzen und Schildern in der Art der himmlischen Heerscharen bewaffnet, und sagten, der Herr habe sie gesandt, um die Bauernschar zu vertreiben und Martin Schutz zu bieten, damit sich niemand während des Einreißens des Templs in den Weg stelle. Er solle also zurückkehren und das Werk, das er begonnen hatte, in Gottergebenheit zu Ende führen. So begab er sich in das Dorf zurück und machte alle Altäre und Götzenbilder zu Staub – in Gegenwart der Heidenscharen, die tatenlos zuschauten, während er den Heidentempel bis auf die Grundmauer einriß. Als die Bauern dies sahen, erkannten sie, dass sie Kraft göttlichen Willens vor Schrecken wie gelähmt waren, um dem Bischof nicht zuwiderhandeln zu können; sie kamen fast alle zum Glauben an den Herrn Jesus und gaben öffentlich durch lautes Rufen ihrer Überzeugung Ausdruck, dass der Gott Martins Verehrung verdiene, die Götzen aber Verachtung, da sie sich selbst nicht helfen konnten.

17.05.2016 –  Amboise – eine tolle Stadt mit Flair!

Bei der Buchung haben wir gewusst, dass wir für zwei Tage eine Wohnung, etwas abseits der Zivilisation, gebucht haben. Dass wir aber so richtig in der Prärie, besser gesagt in einer Waldlichtung unser Wohnung beziehen, von einem großen gepflegten Garten umgeben und in einer Wohnung mit Stil, verblüffte doch etwas. Wir hatten zum Glück noch die wichtigsten Grundnahrungsmittel für’s Abendbrot und Wein gab vom Haus, das Frühstück war dann weniger opulent aber ausreichend. Kirche und Kommune teilten sich das kleinere Zimmer mit einem Sofa das zu einer Liege umgebaut werden konnte. Die beiden Mitpilger residierten dafür in einem großen Schlafzimmer, das mit 10 Stühlen, Schreibtisch, schönen Bilder und Stehlampen und mit einem kleinen Kinderbett sehr großzügig ausgestattet war.  Eine kurze Anfahrt zum Ausgangspunkt in Villedômer und schon gingen zwei mit flottem Schritt auf die erste ca. 14 km Teiletappe, die beiden anderen gingen auf den Markt zum Einkaufen, zur Toristikinformatin, zum Waschen und Aussaugen des Wagens. Bis nach Auzouner-en-Touraine ging es der Straße entlang, dann aber folgten Feld-und Waldwege, gingen unter der A10 hindurch und dann über die Eisenbahnstrecke. In Montreuil-en-Touraine war der Zwischenstopp. Danach wechselten sich die Wege öfters. Mal Graswege, mal Waldwege, mal kaum befahrene Gemeindeverbindungswege. In Sainz-Quen-Les-Vignes konnten wir neben der Strecke in einem kleinen Park unsere Mittagsstärkung zu uns nehmen, da war die Auswahl wieder groß, selbst Quarkkuchen gab es. Jetzt hieß das nächste Etappenziel Amboise. Beim Gang über die lange Brücke über die „La Loire“ sticht einem das Château d’Amboise ins Auge in dem Leonardi da Vinci seinen Lebensabend verbrachte. Ein dominierender Baukomplex und die Kirche ganz bescheiden daneben vom Hl. Florentin. Sie wurde gerade bei unserem Anmarsch geöffnet. Oh Schreck, alle Kirchenbänke fehlten, nur der Altarraum war noch vorhanden. Ein Gebet und dann verließen wir die leere Kirche, die zu einer kleinen Bilderausstellung umfunktioniert wurde. Zur letzten Schlussetappe bis zum Treffpunkt an der D 83 im Wald Richtung St. Martin war die heutige Etappe mit 36 km wieder gut ausgefüllt. 
Eugen Engler, Werner Redies, Wolfgang Bucher und Josef Albrecht