Archiv für den Tag 14. November 2016

14.11.2016- Feierlicher Abschluss des Martinusjahres am 11.11.2016 in Weingarten

Bischof Dr. Fürst hatte zum Abschluss des Martinusjahres – der ein Abschluss mit Doppelpunkt ist, denn auch nach diesem feierlichen Festakt wird der heilige Martin, das betonte der Bischof, im Blickpunkt sein – zahlreiche Gäste eingeladen.In seiner Ansprache hob der Bischof die Bedeutung des Heiligen Martin für Europa hervor. Er bezeichnete ihn als Ikone, da viele Wesensmerkmale des Martin, so sein beispielhaftes Wirken gegenüber Armen, sein mutige Auftreten gegenüber den Mitbischöfen und den Römischen Kaisern, sein Bemühen um klare Erkenntnis und die Wahrheit für die Zukunft Europas sehr bedeutsam sein werden.

Der Festakt wurde musikalisch umrahmt durch Stefan Debeur. Oberbürgermeister Markus Ewald brachte zum Ausdruck, dass das Flüchtlingsprojekt auf dem Martinsberg eine enorme Auswirkung auf die Stadt und das weite Umland hatte. Nach einer Einspielung von zwei Szenen aus dem Film “ Sankt Martin – Soldat – Asket- Menschenfreund“ folgte eine Talkrunde: Aktionen im Martinsjahr. Hier wurde deutlich, dass, so wichtig die Hilfe für die Flüchtlinge ist, die Wohnraumproblematik auch für Alleinerziehende, sozial Schwache und natürlich für Obdachlose von großer Bedeutung ist und Lösungen rasch gefunden werden müssen.
Nach dem Festakt besuchte der Bischof das Martinsspiel auf dem Marktplatz unterhalb der Basilika. Dort warteten trotz kräftigem Regen hunderte von Kindern und Erwachsenen.
Sankt Martin – für Jung und Alt faszinierend nachgespielt
Die rauhe, kalte Wirklichkeit, die dem Bettler bei Amiens beinahe das Leben gekostet hätte, war auf dem Martinsplatz unterhalb der großen Martinsbasilika hautnah von vielen Kindern und Erwachsenen zu spüren. Im Spiel sind wichtige Stationen aus dem Leben des Heiligen vor den Augen der Kinder Wirklichkeit geworden. Hoch zu Ross ritt Martin als römischer Offizier auf den großen Platz und Hunderte von Menschen sangen ein Martinslied, begleitet von Bläsern. Der Reiter ritt im großen Bogen um den Bettler, offensichtlich wollte er wegsehen, doch es kam anders. Das Pferd machte einen Satz, war plötzlich ganz nah am Bettler und plötzlich ging das Wegsehen nicht mehr. Das Herz des Römischen Soldaten Martinus wurde angerührt, er hielt sein Pferd an, teilte seinen Mantel, gab das abgetrennte Stück dem frierenden Bettler und ritt weiter, um sein Nachtquartier aufzusuchen. Mitten auf dem Marktplatz schlief der Soldat Martin und träumte: Er sah Christus im Traum, angetan mit der Hälfte des Mantels, die er dem Bettler gegeben hatte. Als er aufwachte, legte er die Offizierskleidung ab und lebte streng asketisch als Mönch, fast einem Bettler gleich und doch ganz anders, mit Herz für die Menschen, die mit all ihre Sorgen zu Martin kamen.

Die Augen der Kinder wurden immer größer, da ein Gruppe von Ihnen, mit Lampen und Fackel ausgerüstet, sich aufmacht – sie stellten die Bürger von Tours dar – um Martin zu sich als Bischof zu holen. Doch als Martin das merkt, flieht er in einen Gänsestall. Lautes Gänsegeschnatter verriet jedoch Martin und sie machten ihn zu ihrem Bischof. Sie kleideten ihn mit einem festlichen Bischofsgewand und setzten ihm einen Bischofshut, eine Mitra, auf.

Die Kinder wurden noch mit Köstlichkeiten belohnt.

Die Bevölkerung war danach zu einem Festgottesdienst eingeladen an dem zu Beginn Kinder mit ihren Eltern teilnahmen. Die Chöre der Martinsgemeinden von Leutkirch, Wangen und der Chor der Basilika haben den Gottesdienst musikalisch gestaltet, zudem waren alle Martinsgemeinden des Dekanates vertreten und deren Pfarrer zelebrierten mit dem Bischof die Eucharistiefeier, der den Patron der Diözese als Orientierungsgestalt für die Gläubigen der Diözese und für viele Menschen gute Willens in Europa hervorhob.
Werner Redies

Bischof Dr. Gebhard Fürst bei seinem Festvortrag
Die große Rottenburger Martinsfahne

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Podiumsgespräch um Aktionen zum Martinsjahr