In Sopron sind wir heute, an einem herrlichen, luftigen Tag in guter Stimmung gestartet. Kophaza war unser erstes Ziel. In der Sankt Martinskirche hat uns eine Schulklasse erwartet, die auch bei der Einweihung des Martinsweges mitgewirkt hatte. Leider musste die Lehrerin mit den Kindern vor unserem morgendlichen Impuls zum Unterricht in die Schule, doch mit einem Pin zum Martinsweg konnten wir die Kinder noch erfreuen. Hier an der Kirche haben in unsere österreichischen Freunde, Johannes Artner und seine Mitstreiter beim Ausbau des Weges und der Verehrung des Heiligen Martin, begrüßt.Hier haben wir uns dann zu Fuß auf den heutigen Weg mit 25 Kilometer begeben. Doch es gab zunächst einen Umweg, denn das Schengener Abkommen ist ausgesetzt, sodass wir mit Personalausweisen ausgestattet sein mussten. Der kundige und freundliche Polizist erkannte uns als Martinuspilger, begann gleich ein Gespräch mit uns und forderte keine Ausweise von uns. Ihm ein großes Lob für die Freundlichkeit, denn das war ein Beitrag zur Einheit Europas, denn darum geht es beim Martinusweg. Der heilige Martin ist die Symbolfigur zu Beginn des werdenden Europas.
Kurz nach der Grenze gab es erfrischendes, prickelndes Mineralwasser und das kostenlos. So waren wir für gut, mit dem Wichtigsten, Wasser, für die Tagestour ausgestattet.
Es ging zunächst durch einen schönen, schattigen Weg über Feldwege, an Weinstöcken, Gerstenfeldern vorbei, rechts von uns auf der Höhe zu Ungarn stand noch ein alter Wachturm, der als Mahnmal erhalten wird.
Laci und Karl, der Chef von Johannes brachten uns zur Mittagspause in Ritzing, ganz nach Wunsch, Käse und Leberkäswecken und erntefrische, grüne Paprika, natürlich auch noch Getränke.
Es kam nun nach der wohltuenden Mittegspause eine weniger angenehme Strecke auf einer stark befahrenen Straße. Ich konnte diesen Wegabschnitt „leider“ nicht mitgehen, da meine Beine nach einer Pause verlangten. Mit den Fahrern unserer beiden Begleitfahrzeugen und zwei ungarischen Damen, natürlich nicht in meinem Alter, denn Damen sind immer jünger, haben wir einen Kaffee getrunken, danach war ich wieder fit und konnte die restliche Wegstrecke nach Markt Sankt Martin gut mitgehen. Dort erwartete uns der Pfarrer, Johannes, der offensichtlich für die Menschen, die Kirche und den Martinsweg ein großes Herz hat. Christus erkennen in jeder Situation und bei jeder Begegnung, wie Sankt Martin, scheint auch sein Anliegen zu sein, den er reichte uns Pilger zunächst frisches Wasser und stärkenden Wein.
Danach entbot er uns einen herzlichen Gruß in der, schönen, zwar nicht großen Martinskirche, die am Schnittpunkt des panonischen Martinsweges mit der mitteleuropäischen Martinsroute liegt. Mit einem Impuls zu Martin, dem Bischof und einem Gebet haben wir unseren Pilgertag abgeschlossen. Herrliches Orgelspiel von unserem Vorstandsmitglied Constantin hat alle begeistert. Dem Pfarrer überreichte Achim Wicker noch Gastgeschenke, danach ging es mit dem Bus zurück nach Sopron und Andreas versorgte, nach Wunsch, die Pilger noch mit Forint und nicht wie Achim frech meint, zu überhöhtem Wechselkurs, sondern mildtätig, ganz im Sinn des Heiligen Martin.
Werner Redies, Andreas Nick