Am zweiten Tag sind Constantin und ich dann an der Wallfahrtskirche in Waghäusel aufgebrochen. Dank der wiederum sehr guten Beschilderung von Marianne Huber kamen wir gut voran und konnten uns auch ohne Landkarte gut orientieren. Beschreibung und Beschilderung haben uns wunderbar geleitet. Vorbei am Freizeitzentrum Ehrlichsee kamen wir am Rande von Oberhausen an einer ersten Fieberkapelle vorbei, die uns am Wegesrand zu einer kurzen Pausen einludt. Weiter ging es in Richtung Rheinhausen, wo wir direkt die Kirche St. Laurentius ansteuerten, die uns mit offenen Türen empfing. Leider mussten wir dann von Barbara erfahren, dass die Rheinfähre nur Freitag bis Sonntag fährt, so dass wir den längeren Weg auf dem Damm oberhalb des Rheins wählten. Ein kurzes Stück konnten wir sogar sehr schön direkt am Rhein entlang gehen, bevor wir dann nach ca. 12 Kilometern die Salierbrücke über den Rhein erreichten. Zum ersten Mal sahen wir den Speyrer Dom direkt vor uns und erreichten nach Überschreiten der Brücke Rheinland-Pfalz, die Heimat des 1. FC Kaiserslautern, was insbesondere Achim erfreute. In Speyer gingen wir direkt zum Dom und konnten so noch dem Hochamt zum Feiertag Maria Himmelfahrt beiwohnen. Domkapitular Franz Vogelgesang, der aktuell den Martinusweg in Speyer erarbeitet, zog direkt an uns vorbei. Nach der Messe stärkten wir uns bei Nordsee in der Altstadt, wobei Constantin hier fast seinen Schlüssel vergessen hätte, wenn nicht ein älterer Herr ihn darauf aufmerksam gemacht hätte. In der Touristeninformation kannte man zwar den Martinusweg (noch) nicht (-weil es diese hier noch gar nicht offiziell gibt – aber bald!), aber die Dame von der Info half uns sehr kompetent mit zwei Landkarten aus, die sich in der Folge als großes Geschenk erwiesen. Weiter ging es durch das Altportel-Tor in die Randbezirke der Stadt nach Dudenhofen, wo wir sehr schön am Speyerbach entlang pilgerten und uns dann in den Wohngebieten verliefen, aber Dank der Karten auch wieder zurück auf den rechten Weg fanden. Übers offene Feld pilgerten wir vorbei an Spargel-, Erdbeere und Zuchinifeldern nach Harthausen. In der Kirche Sankt Johannes Baptist beteten und sangen wir und entdeckten ein schönes Glasfenster mit einem Bild von Sankt Martin. Weiter ging es durch Wälder und über Felder nochmals etliche Kilometer nach Geinsheim. Im Wald entdeckten wir immer wieder Schilder mit der Aufschrift „Goise“ und wussten nicht, was das zu bedeuten hatte. Die Lösung erfuhren wir später: Geinsheim heißt auf pfälzisch „Goise“. Unser Ziel war zuerst die Bäckerei Geithel, die eben schon schließen wollte, wo wir dann aber doch noch sehr leckere Apfeltaschen von der freundlichen Verkäuferin bekamen. In der Kirche Sankt Peter und Paul beteten wir zum Abschluss und dankten für die zwei Tage und 64 Kilometer unseres Pilgerns auf dem Martinusweg. Auf die Minuten pünktlich kam dann Barbara Gitzinger uns abholen und den Rest des Abends verbrachten wir in Hambrücken beim Inder. Hier hatte uns Barbara nicht zu viel versprochen: es war wirklich sehr gut.
Fazit: zwei sehr lohnende Etappen, die bis zur Grenze nach Speyer sehr gut ausgeschildert und im Internet beschrieben sind. Ab Speyer ist die Beschreibung im Moment in Bearbeitung und noch nicht veröffentlicht, aber auch hier kamen wir dank Landkarten gut voran.
Achim Wicker