Archiv für den Tag 28. Oktober 2016

Schüler mit St. Martin unterwegs

Katholische Fachschule Neckarsulm macht sich auf den Weg zu Sankt Martin Die Katholische Fachschule für Sozial- und Heilpädagogik wird im Jahr 2017 ihr 45-jähriges Jubiläum feiern. Beheimatet in einem Teilbereich des kath. Gemeindehauses St. Paulus soll die Schule für angehende Erzieher aus diesem Anlass einen Namen bekommen, der etwas vom Leitbild der Ausbildung zum Ausdruck bringt. Im 1700. Geburtsjahr des heiligen Martin von Tours 2016 kam der Entschluss, die Fachschule „St. Martin“ zu nennen.
Der offizielle Start des Projektes „Katholische Fachschule Neckarsulm auf dem Weg zu St. Martin 2017“ war die Eröffnung der Mittelroute des europäischen Martinsweges, der von Ungarn nach Frankreich führt. Rund 90 Auszubildende und Lehrer der katholischen Fachschule pilgerten mit Bischof Dr. Gebhard Fürst, dem päpstlichen Botschafter Erzbischof Nikola Eterovic und vielen weiteren Gläubigen die 7 km lange Teilstrecke des europäischen Martinsweges von Schwaigern nach Stetten. Dort fand die Übergabe des Martinsmantels an Erzbischof Stephan Burger und die Delegation aus der Erzdiözese Freiburg statt. Neben den verschiedenen thematischen Impulsen waren die Begegnungen und Gespräche der Pilger untereinander und mit den Bischöfen ein gelungener Auftakt und ein beeindruckendes Erlebnis für die Auszubildenden und Lehrer.
Die Person des heiligen Martin und die dazugehörigen Erzählungen und Bräuche kommen im Unterricht und in jeder Kindertageseinrichtung vor und sind auch in interreligiöser Hinsicht von großer Bedeutung. Die Schule macht sich nun ein Jahr lang auf den Weg zur Namensgebung und wird dabei begleitet von den Elementarpädagogen Prof. Dr. Albert Biesinger und Prof. Dr. Christoph Knoblauch, die dazu verschiedene thematische Unterrichtseinheiten sowie einen Studientag gestalten. Am Martinstag 2017 (11. November) wird Bischof Dr. Gebhard Fürst in einem feierlichen Festakt die Namensgebung vollziehen.kath-fs-neckarsulm-eroffnung-martinusweg-2

Kaufbeuren, Gurkensalat und nasse Pilger – 23.10.

Frühmorgens waren wir von Rottenburg nach Kaufbeuren angereist und wurden dort sehr herzlich empfangen. In einem italienischen Cafe fanden wir bereits vor Öffnung eine gastliche Aufnahme und konnten uns stärken. Feierlich zogen wir danach mit dem Martinusmantel in den Gottesdienst ein. Die Pfarrkirche St. Martin war gut gefüllt und Prälat Bertram Maier hielt eine ausgezeichnete Predigt. Danach sprach Oberbürgermeister Stefan Bosse ein Grußwort und Geschäfsführer Achim Wicker erklärte für die Martinusgemeinschaft die Entstehung und die Idee des Weges. Groß war die Freude, als Prälat Bertram Maier und Pfarrer Bernhard Waltner uns den Mantel überreicht, der nun endlich auch in die Diözese Rottenburg-Stuttgart kommt. Im Pfarrsaal hatten unsere Mitstreiter vom Partnerschaftsverein Kaufbeuren – Szombathely für uns ein leckeres Mittagessen gekocht. Laszlo Kasztner stand selber hinter dem Topf und schöpfte. In den Farben grün, weiß und rot lachte uns der ungarische Gurkensalat an. Wir möchten uns an dieser Stelle sehr bei Laszlo Kasztner, Reiner Hesse und Gerhard Drescher bedanken, die sich in Kaufbeuren so sehr für den Martinusweg engagieren. Weiter ging es unter Leitung von Ulrico Ackermann und Ilga Ahrens von der Caritas nach Memmingen, wo wir in der Wärmestube, einem Ort des Teilens, sehr gut mit Wohnungslosen und anderen Gästen ins Gespräch kamen. Überhaupt wurden wir dort verwundert, aber auch sehr herzlich aufgenommen …. um dann festzustellen, dass wir zwei Straßen weiter im Gebäude der SKM erwartet wurden und wir fälschlicherweie – aber zu Glück – ni der Wärmestube gelandet waren. Beim SKM erfuhren wir viel über die sehr wichtige Arbeit des Verbandes. Weiter ging es nach Buxheim, wo Prälat Werner Redies in der Pfarrkirche St. Peter und Paul eine Statio hielt. Josef Albrecht erzählt den Anwesenden die Geschichte, wie der Martinusweg entstanden ist.  Am Ende kam noch Pfarrer Altepost dazu und spendete uns den Pilgersegen. Mit der Pilgerfahne voraus machte sich die kleine Gruppe singend und betend auf den Weg in Richtung Diözesangrenze. Noch vor der Iller wurden wir von den ersten Pilgern aus unserer Heimatdiözese begrüßt. Bei Regen ging es dann über den Illersteg und wir kamen bereits nach Arlach, wo Dekan Sigmund F.J. Schänzle und eine kleine Schar Pilger auf unser wartete. Dekan Schänzle hielt mit uns die Statio in der kleinen Kapelle St. Michael in Arlach. Constantin Weyrich führte mit uns allen das Ritual des Teilens durch. Wir durften mit einem anderen Pilger ein Martins M teilen und dann verzehren.

Barbara Weiss vom Bayerischen Rundfunk hat uns den ganzen Tag begleitet und wir freuen uns schon auf den Radiobeitrag.

Achim Wicker, Andreas Nick, Josef Albrecht

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Martinusmantel is coming home – 27.10.

Bischof Fürst und Erzbischof Burger eröffnen Mittelroute nahe Schwaigern

Der Martinus-Pilgerweg zwischen den Diözesen Rottenburg-Stuttgart und Freiburg ist offiziell eröffnet. Mit der symbolischen Übergabe des Martinusmantels vom Rottenburger Bischof Gebhard Fürst an den Freiburger Erzbischof Stephan Burger wurde diese Etappe der „Via Sancti Martini“ am Mittwochabend (26. Oktober) bei Schwaigern (Lkr. Heilbronn) eingeweiht. Der päpstliche Botschafter in Deutschland, Erzbischof Nikola Eterovic, war eigens zur Eröffnung angereist. Bereits seit Anfang September wird die neue Mittelroute des europäischen Martinuswegs zwischen Ungarn und Frankreich jeweils an den Grenzen zweier Diözesen eröffnet. Der Weg erinnert an den vor  1.700 Jahren geborenen heiligen Martin, er verbindet Martinskirchen am Weg ebenso wie Orte des Teilens wie beispielsweise Tafelläden oder Kleiderkammern. 2011 eröffnete Bischof Gebhard Fürst den Martinus-Pilgerweg innerhalb der Diözese Rottenburg-Stuttgart als ersten Martinus-Pilgerweg in Deutschland.

Nuntius Eterovic würdigte das Engagement der Diözese Rottenburg-Stuttgart und die Initiativen zur Ausgestaltung des Martinswegs. Er betonte, dass Pilgern in Europa eine besondere Bedeutung habe: „Das Beispiel des heiligen Martin lädt Christen heute dazu ein, sich für den Aufbau eines Europas einzusetzen, das tiefe christliche Wurzeln hat“. Der Pilgerweg des heiligen Martin sei Symbol für die Kirche im Aufbruch, sagte Erzbischof Eterovic.

Bischof Gebhard Fürst bezeichnete das Ereignis der Mantelteilung Martins als eine bis heute präsente „Blaupause“ für barmherziges Handeln in der Nachfolge Jesu. Dies sei ein „besonderes Zeichen in einer Zeit, in der wir uns in Europa neu vergewissern müssen, in welcher Spur wir gehen wollen“, sagte Fürst.  Der Martinusweg verbinde Länder und Völker und „ist ein tief in unsere Landschaften eingegrabenes Zeichen gegen Abgrenzung des Eigenen gegen das Fremde, gegen Abschottung und Nationalismus“, betonte der Rottenburg-Stuttgarter Bischof.

Der Freiburger Erzbischof Stephan Burger stellte die Aktualität der Botschaft des heiligen Martin heraus: „Wir brauchen diesen Anstoß, gerade wenn wir Gefahr laufen, satt zu sein, übersättigt zu sein vom Wohlstand oder der täglichen Informationsflut“, sagte Burger. Denn dadurch „nehmen wir oft kaum noch wahr, was mit den Menschen links und rechts neben uns geschieht“, ergänzte er.

Vor der Übergabe des von der Lörracher Künstlerin Astrid J. Eichin gestalteten Martinsmantels an die Erzdiözese Freiburg, gab Bischof Gebhard Fürst dem Mantel eine „Wegmarke“ mit: In eine der dafür vorgesehenen 22 Taschen steckte er ein Glasröhrchen mit Erde aus der Rottenburger Sülchenkirche. Die Sülchenkirche ist eine der ältesten Martinskirchen im süddeutschen Raum, bei Grabungen wurden christliche Gräber aus dem 6. Jahrhundert entdeckt. „In Erinnerung an die Anfänge der Christianisierung in unserer Region und an das frühe Martinsgedenken möchte ich diese Erde mit auf den Pilgerweg geben“, sagte Bischof Gebhard Fürst.

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